Auch wenn ich eigentlich dachte, dass die neue Welle alten Thrash Metals längst wieder abgeebbt ist, erreichen mich in letzter Zeit erstaunlich viele solcher Alben und Liveereignisse. Bei TOXIC HOLOCAUST ist das ja nicht weiter verwunderlich, immerhin macht die Combo ihr Ding schon seit 1999 und hat damit schon die erste Sterbensphase des Thrash Metals miterlebt.
Aber wer an diese Musik glaubt, spielt sie auch noch, wenn sie kaum jemand noch hören will. Sich dann noch auf dem Markt durchsetzen zu können, bedarf viel Disziplin und musikalisches Geschick. „Primal Future: 2019“ muss glaub ich nicht näher definiert werden, oft geht es im Thrash Metal ähnlich wie im Punk um die sich selbst vernichtende Gesellschaft und die bedrohliche Aussicht Richtung Zukunft.
TOXIC HOLOCAUST unterscheiden sich dennoch von den anderen Mitstreitern, denn sie klingen eher nach alten VENOM statt nach TESTAMENT oder ähnlichem. Sänger und Gründungsmitglied Joel Grind ist einfach unverkennbar und drückt den zehn Songs den eigenen fetten Stempel auf, der ihre Musik so zeitlos macht. Mit viel Hall und Echo auf der Stimme geht es größtenteils flott durch die knapp 40 Minuten Mucke, ohne dass man dabei ermüdet oder sogar wegen Langeweile ausmachen will.
Thrash lebt weiterhin, genauso TOXIC HOLOCAUST, die einmal mehr zeigen, dass auch ihr sechstes Werk immer noch begeistern kann, auch wenn man die langjährige Zusammenarbeit mit Relapse aufgegeben hat. (Jochen)
Bewertung:
8 / 10
Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 39:33 min
Label: eOne Music
Veröffentlichungstermin: 04.10.2019
