Crashdïet - Rust

RUST COVER Frontiers84

Selten ist es mir so schwer gefallen ein Review zu schreiben wie bei diesem aktuellsten Release von CRASHDÏET, die seit vielen Jahren zu meinem Top 10 Bands gehören. Lange war es sehr still um die Band, umso mehr habe ich mich gefreut, als sie sich aus einer längeren Pause zurückmeldeten. Die Meinungen zum neuen Sänger Gabriel Keyes sind ja sehr polarisiert und nachdem ich ihn beim letzten Sleaze Fest live gesehen hatte, war ich eigentlich bereits der Meinung, dass die Band hier eine gute Entscheidung getroffen hat. Leider werde ich mit „Rust“  jedoch auch nach vielmaligem Hören sowie der Live-Performance einiger der neuen Songs nicht recht warm.  

Sicherlich haben die vier Schweden um Gitarrist Martin Sweet mit „Rust“ erneut ein überdurchschnittliches Album abgeliefert. Die Songs sind gut, die Produktion durchdacht und die Mischung aus melodischen Sleaze-Hymnen und Balladen sehr ausgewogen. Allerdings – und das ist hier das Problem – haben sie sich die Messlatte selbst mit den Vorgängeralben extrem hoch gelegt. Weder instrumental noch textlich kann das neueste Release hier mithalten, Songs vom Kaliber einer Dampfwalze wie "Riot In Everyone" oder eines „Falling Rain“, mit seinen tiefgründigen Lyrics, den treibenden Beats und einem fantastischen Gitarrensolo, sucht man hier vergeblich. Ich habe im Grundsatz gar nichts gegen Bands, die Partysongs mit flachen Alkoholreferenzen zu ihrem Programm machen, von Bands wie CRASHDÏET erwarte ich einfach mehr. Im Großen und Ganzen haut mich außer „In The Maze“ und mit ein paar Abstrichen „We Are The Legion“ keiner der Songs so wirklich vom Hocker.

Trotzdem: Schaut man sich die allgemeinen Reaktionen im Netz an, scheint es der Band zu gelingen mit ihrem fünften Studioalbum „Rust“ die Fanbase erneut deutlich zu vergrößern und auch bewiesen die Fans beim Gig in Frankfurt bereits kurz nach dem Release ihre Textfestigkeit. Insofern ist  meine persönliche Enttäuschung vielleicht höchstsubjektiv und in keinster Weise repräsentativ. Nach all den Turbulenzen in der nunmehr fast 15-jährigen Bandgeschichte, mit zahlreichen Wechseln am Mikrofon, unter anderem bedingt durch den traurigen Suizid von Dave Lepard, ist der Band jedenfalls sehr zu wünschen, dass sich eine gewisse Stabilität einstellt. Vielleicht überzeugt mich das nächste Album dann ja auch wieder mehr. (Manu)


Bewertung:

Manu7,0 7 / 10


Anzahl der Songs: 11
Spielzeit: 43:29 min
Label: Frontiers
Veröffentlichungstermin: 13.09.2019

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