Warbringer - Weapons Of Tomorrow

warbringer weaponsoftomorrowWARBRINGER, die bereits 2004 als ONSLAUGHT gegründet wurden, und deren einziges verbliebenes Gründungsmitglied Sänger John Kevill ist, habe ich 2006 auf MySpace entdeckt. Zur damaligen Zeit hatten die Kalifornier gerade ihre EP „One By One, The Wicked Fall“ veröffentlicht. Man kann über MySpace sagen, was man will, aber es war damals um einiges leichter, neue Bands zu entdecken und mit ihnen in Kontakt zu kommen, als das heutzutage oft der Fall ist. Also schrieb ich John Kevill einfach einmal an und bekam auch prompt eine Antwort. Bis zum ersten Album sollte es aber dauern.

Das 2008 erschienene Debüt „War Without End“ zu bekommen, erwies sich dann jedoch als nicht so einfach wie gedacht. Klar, schon damals konnte man alles irgendwo bestellen, aber in einer Stadt wie Mannheim eine Scheibe einer unbekannten Band zu kaufen, war dann doch nicht ganz so leicht. Doch es gibt ja noch das gute, alte „Comeback“. Also dort einmal gestöbert. Und was sah ich da? Zwar nicht die reguläre CD, doch etwas noch viel Besseres. Nämlich die Promo-CD. Manchmal muss der Mensch auch Glück haben.

Schon mit ihren auf MySpace veröffentlichten Songs konnten WARBRINGER mich begeistern. Mit „War Without End“ hatten sie mich dann endgültig auf ihrer Seite. Inzwischen sind 12 Jahre vergangen. Mit „Weapons Of Tomorrow“ erschien am 24.04. die bereits sechste Scheibe der Band. Nachdem sie mit dem 2013 veröffentlichten „IV: Empires Collapse“ etwas übers Ziel hinaus schossen, kehrten WARBRINGER mit „Woe To The Vanquished“ (2017) umso eindrucksvoller zurück.

Nach 3 Jahren legen sie nun mit „Weapons Of Tomorrow“ nach. Eins wird bereits beim Opener „Firepower Kills“ klar, die Amerikaner sind nicht angetreten, um Gefangene zu machen. Es geht sofort zur Sache, und man knüppelt sich in Höchstgeschwindigkeit durch das Stück.

Mit einem solchen Namen schreibt man natürlich keine Lieder über Blümchen und Bienchen. So befassen sich die Künstler hier einmal mehr unter anderem mit dem Thema Krieg. So geht es in „The Black Hand Reaches Out“ um die Ermordung des österreichischen Erzherzogs Franz Ferdinand, die für viele als Auslöser für den Ersten Weltkrieg gilt.

Doch auch Quasimodo wird in „Nortre Dame (King Of Fools)“ thematisiert. Hier stellen WARBRINGER die Frage was mit all den Geschichten und Legenden passiert, wenn ein Gebäude nicht mehr existiert. Die Gruppe stand weiterhin schon immer für musikalische Weiterentwicklung.

So packen John Kevill (Gesang), Adam Carroll (Gitarre), Chase Becker (Gitarre), Jessie Sanchez (Bass) und Evan Reiter (Schlagzeug) auch auf dem aktuellen Werk wieder Black Metal Einflüsse zu ihrem gewohnten Klang. Besonders bei „Heart Of Darkness“ funktioniert das, meiner Meinung, wunderbar. Wie bereits beim Vorgänger kommt auch hier das Beste zum Schluss.

Das finale „Glorious End“ erinnert lyrisch sehr stark an Remarques „Im Westen nichts Neues“ und überzeugt vor allem durch die textliche Wendung am Ende. Alles in allem sind WARBRINGER sich auch auf Album Nummer sechs treu geblieben, schaffen es aber durch die eine oder andere Neuerung die Sache weiterhin interessant zu gestalten. (Matthias)

Bewertung:

Matthias9,0 9 / 10

Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 49:48 min
Label: Napalm Records
Veröffentlichungstermin: 24.04.2020

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