EvilDead - United States Of Anarchy

evildead unitedstatesofanarchyDer Thrash Metal scheint geradezu prädestiniert für Comebacks. Zumindest wird man das Gefühl nicht los, dass in keinem anderen Genre in den letzten Jahren dermaßen viele Bands nach teilweise jahrzehntelanger Abstinenz zurückkamen wie eben im Thrash. Nachdem die Fans bereits die Comeback-Scheiben von SACRED REICH, XENTRIX und EXHORDER feiern durften, kehrt nun mit EVILDEAD eine weitere Gruppe, die ewig lange kein Album veröffentlichte, auf die Bildfläche zurück.

Mit „The Underworld“ erschien das letzte Werk der Kalifornier 1991, also vor unglaublichen NEUNUNDZWANZIG Jahren.

Die ursprünglich 1986 gegründete Gruppe lag in ihrer Karriere bereits länger auf Eis, als sie überhaupt aktiv war. Mit „Annihilation Of Civilization“ (1989) und „The Underworld“ (1991) lieferte man zwar zwei Alben ab, die unter Kennern bis heute Kultstatus haben, aber schon damals gehörten EVILDEAD nicht gerade zur Beletage des Thrash sondern waren wie viele Gruppen, die in den vergangenen Jahren einen Neustart wagten, schon damals eher zur zweiten Garnitur ihres Genres zu zählen. 1995 löste man sich erstmals auf. 2008 kehrten EVILDEAD zwar erstmal zurück, lösten sich aber 2012 erneut auf. Ein neues Album erschien in den 4 Jahren der ersten Reunion auch nicht. 2016 kehrte man dann zum zweiten Mal zurück. Bis zum Drittwerk sollten jedoch noch weitere 4 Jahre ins Land gehen,

Dieses erschien nun endlich am 30.10. und trägt den Namen „United States Of Anarchy“. Einen treffenderen Titel hätten die US-Amerikaner wohl kaum finden können. Wirft man einen Blick auf das von Ed Repka entworfene Cover, fühlt man sich wie auf einer Zeitreise. „United States Of Anarchy“ hätte auch gut und gerne in den frühen Neunzigern erscheinen können.

Und das, was Juan Garcia (Gitarre), Phil Flores (Gesang), Rob Alaniz (Schlagzeug), Albert Gonzalez (Gitarre) und Karlos Medina (Bass) hier abliefern, klingt, als hätte man es eins zu eins aus dieser Zeit übernommen. Dies gilt sowohl für die hochpolitischen Texte als auch für die Musik. Vieles auf „United States Of Anarchy“ erinnert mich ganz gewaltig an NUCLEAR ASSAULT. Ultramodern und innovativ ist hier nichts. Aber das muss es auch nicht sein, denn obwohl es scheint als wäre auf dem Album die Zeit stehen geblieben, gelingt es EVILDEAD den Hörer mit Stücken wie „The Descending“ „Greenhouse“ oder dem mit Jazzklängen beginnenden „No Difference“ für sich einzunehmen. Und auch wenn Flores nicht gerade zu den besten Sängern im Thrash Metal gehört, so verfügt er doch über einen einzigartigen Stil, der den Wiedererkennungswert der Band deutlich steigert.
EVILDEAD werden auch mit ihrem dritten Album nicht in die erste Liga des Thrash Metal aufsteigen, ein gutes Album haben sie hier trotzdem vorgelegt. (Matthias)

Bewertung:

Matthias8,0 8 / 10

Anzahl der Songs: 9
Spielzeit: 34:32 min
Label: Steamhammer/SPV
Veröffentlichungstermin: 30.10.2020

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