Staind - Live: It's Been Awhile

STND IBAW DSP“It’s Been Awhile” lautet nicht nur der Titel des bekanntesten STAIND-Songs, sondern bezeichnet auch die vergangene Zeit, seit dem die Truppe zuletzt aktiv waren. Zuletzt wollten sie ihr Comeback feiern, doch manchmal zieht das Leben einen Strich durch die Rechnung. Jetzt wo es allmählich wieder Hoffnung auf ein normales Leben gibt, kehren sie auch mit allerlei Live-Musik zurück. Heute vor 20 Jahre erschien ihr erfolgreiches Album “Break The Cycle”, welches sie heute gebürtig mit einem Live-Stream feiern werden. Und on top gibt es ihr neustes Live-Album, dessen CDs & Vinyls erst am 25.06. erscheinen werden.

9 Jahre ist es her, seitdem sie zuletzt eine Platte auf den Markt gebracht haben. Nachdem die Band sich von ihrem Projekt zurückzog und sich Sänger Aaron Lewis seiner Solo-Karier gewidmet hatte, sahen die Karten von STAIND nicht mehr gut aus. Doch die Truppe fand wieder zurück und spielte einige Shows im Jahre 2019. Dazu gehört auch das Konzert, als die Band im Foxwoods Resort Casino in Mashantucket, CT spielte. So ist auch der Sänger der Band glücklich den besonderen Moment festgehalten zu haben:

“These were the first grouping of shows we played together in 2019, when we were gearing up for what was to be a very busy 2020...that never happened,” […] “I’m glad we captured that energy here and can share it with those who couldn’t be at Foxwoods.”


So ist der instrumentale Einstieg durchaus wuchtig, doch stimmlich groovt sich Aaron Lewis noch ein. Auch bei den folgenden Liedern wie „Paper Jesus“ und „Not Again“ kämpft er gegen die restliche Soundkulisse an und kann nur in Zweistimmigkeit eine Harmonie aufbauen. Doch aufgepasst – man hat wohl Gesangsunterricht genommen. Denn sein Shouting klingt so gefestigt wie noch nie.


„Fade“ wird zum Besten gegeben, bei dem man nicht meckern kann. Wenn man bedenkt, wie viel Zeit vergangen ist, ist seine Stimme wirklich überraschend gut! Gefolgt von „For You“ darf auch endlich mal das Publikum mitsingen, das sich bisher bedeckt hielt oder besser gesagt halten musste.


Nicht umsonst wurde Aaron Lewis für drei Grammys nominert. „Something“ würde auf jeden Fall einen Preis verdienen. Von der E-Gitarre begleitet steht nur der Sänger selbst im Vordergrund, der jede Note und Emotion zu 100% trifft. Wer da keine Gänsehaut bekommt oder Pippi in den Augen hat, der muss starke Nerven haben. Wer den Live-Stream verpasst haben sollte, dem gebe ich einen kleinen Einblick hinter die "Kulissen". Denn passend zum Lied stand der Sänger im Licht der Scheinwerfer, drehte symbolisch seine Cap nach vorne und richtete seine Becher in die Höhe.


Nach dem Moment der Emotionen folgt das "Intro". Auch wenn es gerne früher hätte kommen können, bringt es die energiegeladene Stimmung zurück und stellt klar, dass sich Aarons „Gesangsunterricht“ als nützlich für Shouts erwies. Bis zu diesem Punkt haben sich auch die Clean-Vocals gefestigt, doch so mancher Übergang lässt zu wünschen übrig.
Spätestens mit „Crawl“ kocht die Stimmung, durch die schreienden Gitarren, wieder auf und der Alternativ Metal, der vergraben schien, steigt heraus und kehrt zu den Lebenden zurück. Mit „Right Here”, „Outside” und „So Far Away” wenden sie das Blatt nochmals und sorgen für besonders viel Gänsehaut.


Im Grunde genommen ist es keine publikumsfreundliche Playliste und ähnelt mehr einer Achterbahnsfahrt. Denn wenn die Stimmung im ersten Moment so richtig aufkocht, so wird sie im nächsten Moment von einem Gänsehaut-Moment niedergeschlagen. Dem Publikum schien es wohl zu gefallen, doch es erfährt wenig Interaktion seitens der Musiker.


Zum Schluss gibt es nochmal die altbekannten Klassiker, auf die sich natürlich jeder gefreut hat. So können „It’s Been Awhile“ und „Mudshovel“ das Publikum von 2019 auf jeden Fall überzeugen. Doch eine leichte Änderung liegt im Programm vor, denn kurzerhand schrieb man „It’s Been Awhile“ um, damit ein kurzer Shout-Part im Song Platz hat. Fans müssen entscheiden, ob Top oder Flop.


Im Großen und Ganzen ist die Achterbahnfahrt gut gelungen. Auch wenn die Instrumente einige Male zu laut sind, sodass sich sogar der Sänger vorkämpfen muss und dieser selbst nicht mehr alles zu 100% geben kann, stehen die Chancen für STAIND gut ein neues Album zu produzieren, was vielleicht sogar eine Nummer härter wird, als je zuvor. Eine ordentliche „oldschool“ Portion des Alternative Metal kann keinem Schaden.(Sarah-Jane)

 

 

Bewertung:

sarahjane8,0 8 / 10


Anzahl der Songs: 15
Spielzeit: 01:11:00
Label:Alchemy Recordings
Veröffentlichungstermin: 07.05.2021

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