My Haven - Until

myhaven untilNeulich habe ich mal wieder nach längerer Zeit „Visions“ von STRATOVARIUS voller Begeisterung gehört und Lust bekommen auf etwas neueren Melodic Metal aus Finnland und da kommen dann MY HAVEN aus eben Finnland gerade zur rechten Zeit um die Ecke. Auf dem Papier bietet die Band aus Helsinki zwei Vorteile, ihr Debütalbum wird hierzulande von Pure Steel promotet, die normalerweise nicht für zu weichgespülten Heavy Metal stehen und zweitens hat die Band eine Sängerin, was bei mir meistens ein Pro-Kriterium darstellt.

So gut wie erhofft stellt sich das Debütalbum der Band dann aber leider nicht heraus. Viele der Songs wirken dann doch etwas softer als angenommen und vor allem kommen die Melodien nicht so richtig zur Geltung. Wenn man ein Album bereits ein paar Mal gehört hat und man sich immer noch gedanklich zwischen den einzelnen Songs verliert, dann darf das von mir aus einer Funeral Doom oder einer Hardcore Band passieren, aber wenn es um melodischen Heavy Metal geht, dann sollten die Songs schon über eine gewisse Eingängigkeit verfügen.

Ausnehmen möchte ich ganz ausdrücklich den Opener „Blood Of Hope“, bei diesem passiert unheimlich viel und dieser macht wirklich Lust auf das komplette Album, aber leider verliert die Band recht schnell die Energie, was auch damit zusammenhängen mag, dass man letztendlich von allem etwas ist, für Melodic Rock ist das Material zu hart und für Power Metal ist es zu seicht, insgesamt hätten dem Sound noch einige Kanten ganz gut getan.

Da kann es dann auch wie in vielen anderen Fällen die Sängerin Teija Sotkasiira nicht mehr rausreißen, die solide in einer angenehmen Tonlage singt, verglichen mit anderen Sängerinnen der letzten Jahre wie Jennifer Haben, Noora Louhimo oder Elize Ryd aber dann doch blass bleibt.
Da ich nicht so viele Erwartungen an „Until“ hatte, kann ich auch nicht sagen, dass ich enttäuscht bin. Für eine Eigenproduktion klingt das von Mika Jussila gemasterte Album sogar in Sachen Sound recht ordentlich. Aber das alleine reicht natürlich nicht aus, wenn zu viele der zehn Songs emotionslos an einem vorbeiziehen. Es mag sein, dass man vor 25 Jahren mangels Alternativen bei so einem Album wie diesem hier noch „wow“ gerufen hätte, heutzutage gibt es dafür zu viele bessere Alternativen. (Maik)

Bewertung: 

Maik 20166,0 6 / 10

Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 51:00 min
Label: Eigenproduktion
Veröffentlichungstermin: 06.08.2021

Wir benutzen Cookies
Für optimalen Benutzerservice auf dieser Webseite verwenden wir Cookies. Durch die Verwendung unserer Webseite erklären Sie sich mit der Verwendung von Cookies einverstanden