Thunderor - Fire It Up

thunderor fireitupEine der Nebenwirkungen der letzten beiden Jahre ist zweifelsfrei, dass Musiker mehr Zeit für Nebenprojekte haben, die ansonsten vielleicht nicht realisiert worden wären. THUNDEROR könnten eines dieser Projekte sein, stecken dahinter doch mit JJ Tartaglia und Jonny Nesta zwei Musiker, die mit SKULL FIST ein weiteres Eisen im Feuer haben. Komplettiert werden THUNDEROR von Oscar Rangel am Bass, der mal wie so viele andere bei ANNIHILATOR war.

Denkt man beim ersten Song „Fire It Up“ noch, cool eine neue Platte von HIGH SPIRITS, so relativiert sich das Ganze relativ schnell. Denn erstens erreichen THUNDEROR kaum das qualitative Niveau der HIGH SPIRITS und zweitens orientieren sich die drei Kanadier zunehmend stilistisch um.
Man hat in letzter Zeit generell den Eindruck, dass eine Rückbesinnung auf die 80er Jahre das große Ding ist, von daher will ich dem Trio gar nicht die Ernsthaftigkeit bei diesem Projekt absprechen. Wenn „Fire It Up“ etwas Positives hat, dann ist es dieser Unterhaltungsfaktor, das Album ist definitiv nicht langweilig oder langatmig.

Es ist aber auch leider nicht wirklich gut dieses Album oder ich sollte besser damit beginnen, dass der Gesang von JJ Tartaglia wenig taugt. Bei den eher im Heavy Metal beheimateten Songs wie „Thunderor“ oder „Fire It Up“ kann man da noch mit gutem Willen ein Auge zudrücken, aber bei Songs wie „Dangerous Times“ oder „Cold Tears“, bei denen man sich am 80er Jahre AOR orientiert, agiert die Band dann leider doch näher an einer Parodie der damaligen Zeit.
Auch die verwendeten Keyboards und Synthesizer klingen genau so „billig“ wie damals, das kann man als Hörer jetzt gut im Sinne von authentisch finden oder halt schlecht, weil ein richtiger Keyboarder den Songs mehr Tiefe und Qualität gebracht hätte. Was hatten Bands wie EUROPE, SAGA, MARILLION oder RUSH in den 80er Jahren für fulminante Keyboardparts in ihren Songs?
Davon sind THUNDEROR meilenweit entfernt.

Das ist insofern durchaus schade, denn die Gitarren und das Schlagzeug klingen gar nicht so übel, da merkt man dann schon, dass bei den Musikern das Herz mehr für den Heavy Metal schlägt. Also ich bräuchte keine Fortsetzung von diesem Projekt und bin mehr darauf gespannt, wie das im April erscheinende neue SKULL FIST Album ausfallen wird. (Maik)

Bewertung: 

Maik 20166,0 6 / 10

Anzahl der Songs: 9
Spielzeit: 39:15 min
Label: Boonsdale/Alive
Veröffentlichungstermin: 25.02.2022

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