Maeder - Maeder

maeder_maeder.jpgEndlich! Nach sieben Jahren Wartezeit ist endlich das neue AC/DC-Album da! Moment. Da hat aber der Sänger gewechselt…Also der Kontinent stimmt, aber die Band ist eine andere: MAEDER heißen die Newcomer aus Down Under. Die beiden Brüder Nic (Gitarre/Gesang) und Sebastian Maeder (Gitarre) konnten mit ihrer Band im Heimatland bereits mächtig punkten und waren auch bereits mehrfach auf MTV zu sehen und zu hören. „It´s just dirty Rock´n´Roll“ beschreibt Nic die Musik von MAEDER – und mit der simplen Aussage trifft er den sprichwörtlichen Nagel auch prompt auf den Kopf, denn das selbstbetitelte Debutalbum „Maeder“ besteht aus 12 Tracks genau diesen Kalibers.

Wenn der Opener „Never Last“ loslegt, muss man unwillkürlich stutzen – ein neues Stück von AC/DC? Covert hier irgendjemand was von AC/DC? Erst wenn Nic´s Gesang einsetzt, wird klar, dass das nach Old-School-AC/DC klingende Riffmaterial anderen Köpfen entsprungen ist. Ein wenig fehlt dem Song zwar das letzte Quäntchen Explosivität, aber die gemäßigt rockende Nummer besitzt auch so hinreichend Charme – und Power.
Ein wenig nachlegen können MAEDER sogar mit dem nächsten Track: „Another Thing Comin´“ drückt etwas auf´s Gaspedal und klingt schon wieder so verdammt nach frühen AC/DC, dass man nach jeder Gitarreneinlage förmlich darauf wartet, Bon Scott´s Stimme zu hören…

Dass es auch ein wenig ruhiger geht, zeigen MAEDER dann mit „Future Story“ – eine Ballade, bei der Nic stark nach BONFIRE klingt – sehr eingängig die Nummer – aber sie nimmt mit ihren vier Minuten Dauer aus dem Rest des Albums ein wenig zu viel Drive heraus – zumal mit „No Grass is Greener Than Your Own“ direkt eine weitere Ballade in genau der gleichen Stimmung nachgeschoben wird.

Die gnadenlos durch die Boxen gerotzte Rocknummer „Business In Me“ entschädigt problemlos – leider scheinen MAEDER aber eine Vorliebe für die gemäßigten Klänge zu haben, denn mit „Night And Day“ legen sie gar eine Unplugged-Nummer hinterher. Auch die Nummer besitzt durchaus eine Menge Atmosphäre und ist alles andere als schnulzig, aber die Lücke zwischen ruhigen Tracks und den knackigen Rockern wirkt fast wie ein Spagat. „You´re A Freak“ beispielsweise geht wieder keine Kompromisse ein und knüppelt rau und kantig durch die Boxen, dass die gerade noch schläfrig gestreichelten Trommelfelle vor Aufregung  in „Hab-Acht“-Stellung springen. Und auch das gemäßigt rockende „You Make Me Die“ verwöhnt Old-School-verwöhnte Ohren genauso hinreichend wie das wieder deutlich beschleunigte „It´s All Good“. Ohne Pause rockt „Piece Of Me“ fett daher – schon ist der Schongang zur Mitte des Albums vergessen – da kommt „White Pillow” – die mit Abstand mainstreamigste Nummer, die zu allem Überfluss dieses Mal auch beim Songwriting einen ordentlichen Griff aus der Schmalzkiste abbekommen hat. Zum Abschluss kann dann aber das starke „Give Away“ nochmal mit Einfallsreichtum und Frische überzeugen.
MAEDER rocken – keine Frage. Selten gelingt es aktuellen Bands, einen Sound zu zimmern, der auf der einen Seite so vertraut und old-school-mäßig klingt, aber auf der anderen Seite abwechslungsreich ist und genug Raum für neue Ideen bietet. Hier verbuchen die Australier jede Menge Punkte für sich. Dass dann aber gleich ein Drittel des Albums unter voll angezogener Handbremse absolviert wird, bedeutet leider erstmal deutliche Abstriche, denn dadurch schaden sie wirklich dem Hörgenuss, der durchaus dazu in der Lage ist, die ohnehin knappen 41 Minuten Spielzeit durchzurocken. (Naglagor)

Anspieltipps: „Another Thing Comin´“, „Business In Me”, „Give Away“

 

Bewertung:   7,5 / 10

Anzahl der Songs: 12
Spielzeit: 41:26 min
Label: Locomotive Music
Veröffentlichungstermin: 28.09.2007

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