Fall Of The Leafe - Aerolithe

falloftheleafe_aerolithe.jpgAus Finnland kommen ja ständig neue interessante Bands, FALL OF THE LEAFE sind schon länger dabei, aber bisher kaum bekannt. Angefangen hat die Formation mit klassischem Melodic-Death, von dem heute aber kaum noch etwas in ihrem Sound vorhanden ist. Auf ihrem nunmehr sechsten Longplayer „Aerolithe" präsentieren sie einen eigenständigen, ungewöhnlichen Stilmix, der durchaus ein paar offene Metalfans ansprechen sollte.

Die sechsköpfige Band  vermengt auf dem neuesten Output neben düsteren gothic-angehauchten Elementen, Folk, Prog auch viel traditionellen und alternativen Gitarrenrock. Darüber hinaus spielt das Keyboard von Petri Hannuniemi auch eine große Rolle im Gesamtsound.
Das wird schon im Intro, das einfach „Opening" genant wurde deutlich. Eine schöne melancholische Melodie schwillt immer mehr an, die Gitarren setzen immer mehr ein und duellieren sich mit den Keys. Klingt sehr nach typischen Progrock, aber nicht ganz maßgebend.
Der erste Song „All the good Faith" vereint dann alle Stärken von FALL OF THE LEAFE. Und die liegen in den fetten Breitwandriffs, welche die Songs ähnlich wie bei PARADISE LOST vorantreiben. Dazu kommt ein flotter, leicht hymnischer Refrain, der direkt ins Ohr geht und weitere süffige Melodien.

Beim folgenden „Drawing worry" treten die Gothic-Einflüsse deutlicher zu Tage. Nach ein paar heftigern Einschüben in den Strophen erklingen dann im Refrain Akustikgitarren. Und auch in „Graceful Retreat" kommen die Übergänge sehr spontan rüber. Nach einer schönen Piano-Linie die über härtere Akkorde gleitet bricht plötzlich ein sehr süßlicher Chorus herein.
Selbiges war schon bei der Bridge im ersten Song zu beobachten und erinnert ein wenig an THRESHOLD, die ähnliche Stilmittel benutzen. Die Briten sind natürlich musikalisch weit vom Finnen-Sechser entfernt.

Denn die Gesangslinien von Tuomas Tuominen klingen sehr zerbrechlich und weisen Parallelen zu Bands wie HEROES DEL SILENCIO oder FURY IN THE SLAUGHTERHOUSE auf.  Sein klares Organ verleiht den Kompositionen die nötige Intensität und Wärme. Er transportiert die jeweilige Stimmung sehr gut in die Songs, braust wütend auf um dann wieder verhalten mit seiner Stimme zu klagen.
Neben den ordentlich nach vorne rockenden Gitarren glänzt das Duo vor allem noch mit tollen Soli und Leadfills wie in „Minor Nuisance". Beim sphärischen „Especially by Stealth" bringen sie viele Soundscapes an den Start. An die musikalische Vergangenheit lehnt sich nur noch „Look into me" an, dessen Basslauf ein wenig an SYSTEM OF A DOWN erinnert.

Die Songs sind trotz der vielen Spielerein alle sehr eingängig, die Arrangements kommen alle direkt auf den Punkt. Der Sound könnte zwar ein bisschen druckvoller sein, ist aber sehr klar, so dass sich die ausgefeilten Kompositionen entfalten können.

Stilistisch gesehen ist „Aerolithe" sehr ungewöhnlich, da es sich aus scheinbar unvereinbaren Parts zusammensetzt. Dennoch klingt das Album homogen, die Formation scheint ihren Weg gefunden zu haben. Und der verspricht ein paar Überraschungen, braucht etwas Zeit kann dann aber durchaus süchtig machen. (MetalPfälzer)

 

Bewertung:  7 / 10

Anzahl der Songs: 11
Spielzeit: 41:23 min
Label: Firebox Records
Veröffentlichungstermin: 20.08.2007

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