Starofash - The Thread

starofash_cover_small.jpgDu stehst hauptsächlich auf Asi-Rumpel-Thrash? Deine musikalischen Scheuklappen bieten das Sichtfeld von Captain Hook und Danger Mouse zusammen?
ULVER hätten nie elektronisch-experimetell werden dürfen und Ihsahn hätte nie ein Projekt namens PECCATUM mit seiner Herzensdame Ihriel machen sollen? Alles untrue scheisse?
Dann vielen Dank für das Lesen der Einleitung bis hierhin, aber STAROFASH ist defintiv nix für deine einfältig beschallten Ohren!
Denn gerade die letztgenannte Person ist die Protagonistin dieser Band; nur das Heidi Solberg Tveitan unter ihrem bürgerlichen Namen in Erscheinung tritt und nun schon ihr zweites Album unter dem STAROFASH-Banner aufgenommen hat.

Auf "The Thread" gibt es wie beim Debut "Iter Viator" getragene und größtenteils ruhige Ambient-Klänge zu hören. Nicht ganz so vertrackt wie beim ersten Album, sondern zielstrebiger und schneller auf den Punkt gebracht.
Dabei wird sie von verschiedenen Gästen unterstützt, u.a. der deutschen Ambient-Ikone Markus Reuter, dem japanischen Cyber-Punk-Autor Kenji Siratori, Knut Aalefjaer (Norwegischer Jazz-Musiker) und auch Kristoffer G. Rygg alias Garm von ULVER.
Sphärisch mit Vibraphonklängen beginnt das Intro "How to invent a Heart", um dann fließend in "Him and Her" überzugehen. Hier gesellen sich ein dominierender Bass, Schlagzeug und vereinzelt Streicher und E-Gitarren zu den Metallophon-Klängen. Unheilvolle Chöre runden dieses Instrumental ab, um dann in den ersten Track ("The World spins for you") mit Heidi´s Gesang zu münden.
Diesen kann man mit Anneke von Giersbergen´s (THE GATHERING) oder manchmal auch mit Liv Kristine´s Organ (in tieferen Lagen) vergleichen. Kristallklar und einfach nur sehr angenehm rundet Heidi die Atmosphäre von "The Thread" ab - wobei ich kaum eine "Bedrohung" auf dieser Scheibe entdecken kann; vielleicht noch das unheilschwangere "The Snake Pit" mit seinen Donner-Samples lässt unangehme Empfindungen aufkommen.
Höhepunkt der Scheibe ist allerdings "Blood, Bones and a Skull", das unter Mitarbeit von Garm und seiner charakteristischen Stimme auch auf einem ULVER-Album neuerer Prägung stehen könnte. Der Beat, die Ohrwurm-Pianomelodie und die improvisierende Gitarre machen diesen Track zum kleinen Hit! Das nachfolgende "Crossing Over" steht dem in nichts nach und begeistert mit einem tollen Refrain und einer eher rockigen Ausrichtung.
Abschließend gibt es als Bonus-Track die Zusammenarbeit mit dem Japaner, der zwar nur zu Pianoklängen irgendetwas in seiner Landessprache nuschelt, aber auch ein Video zu diesem Song "Neo Drugismo" gedreht hat.

Wie schon gesagt: Für Metal-Puristen ist STAROFASH nichts. Aber Leute, die auch mal über den Tellerrand hinausblicken können und immer noch Zeit für ein Kopfhörer-Erlebnis haben, kann ich "The Thread" bedingungslos empfehlen. Fans der oben genannten Künstler können fast blind zugreifen.

(Brix)

Bewertung: 8 / 10


Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 41:59 min
Label: Candlelight
Veröffentlichungstermin: 24.03.2008
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