Paranoiz - Promo '08

Paranoiz - promo 08Wow, mit so einer fetten Produktion hätte ich jetzt bei einer reinen Promo nicht gerechnet, nicht schlecht Herr Specht. Hier drücken die Gitarren einen förmlich an die Wand und die Drums ballern ordentlich ins Gebälk. Auch musikalisch haben die Jungs aus dem Nordrhein-Westfälischen Herten einiges auf dem Kasten, denn sowohl die Musiker-Fraktion als auch der Sänger tönen äußerst professionell und wohl durchdacht. Geboten wird moderner Death Metal mit einigen Melodie-Ausbrüchen und diversen Thrash-Parts. Dem werden dann aber leider auf eine geradezu penetrante Weise extrem vordergründige Symphonie-Keyboards hinzugefügt, was die Songs in meinen Ohren ganz klar abwertet. Dadurch klingen Paranoiz auf einmal wie Dimmu Borgir auf Death Metal oder Atrocity zu ihren schlechtesten Zeiten und auch Parallelen zu den grausigen deutschen Crematory zwängen sich plötzlich auf. Bitte dreht das doch mit den Keyboards bei der nächsten Aufnahme zurück, das würde der Musik echt gut tun. Dann würde nämlich echt gut gespielter, druckvoller, moderner Death Metal mit ordentlich Potential übrig bleiben. Weiß der Teufel was die Ruhrpott-Jungs da geritten hat. Die 2000 gegründete Band, die bereits 2002 ihr Debüt veröffentlicht hat, zeigt auf jeden Fall von Anfang an, dass sie alte Hasen im Geschäft sind und lockern die feinen Ballerparts immer wieder mit geschickt platzierten und exzellent gespielten Solis auf, bevor es wieder richtig rund geht und ordentlich die Axt geschwungen wird. Das Quartett kann übrigens auch mächtig old-schoolig klingen, was ganz besonders beim zweiten Song "Myself Unleashed" mit seiner extremen Florida-Death Metal-Schlagseite durchscheint. Hier verzichtet man glücklicherweise auch auf die Keyboards, was den Jungs wesentlich besser steht. Im dritten Song "Gridlocked" kommen wieder recht nervige Keyboards ins Spiel und drücken dem eigentlich guten Song wieder eine penetrante Symphonic Black Metal-Note auf.
Zum Glück hält man sich beim abschließenden Massacre-Coversong "Dawn of Eternity" recht nah am Original und nutzt die Keyboards hintergründig nur zu Beginn, im Mittelpart und am Ende. Massacre wußten halt schon vor 17 Jahren, wie man Keyboards wohl dosiert ;)
Schade nur, dass sich hier die Vocals stark von den restlichen Songs unterscheiden und nur noch halb so kraftvoll klingen. Dabei klingt der Gesang Kam Lee gar nicht mal so unähnlich, lässt aber einiges an Druck vermissen, der bei den vorigen Songs eigentlich stets präsent war. Leider geht auch nicht hervor, wer wann singt, da Gitarrist Andre sich die Vocals mit Keyboarder Udo teilt.
Man darf auf jeden Fall gespannt sein, was man von den Jungs noch so hören wird, denn musikalisch haben es die Hertener voll drauf und wissen eigenständige und eingängige Songs zu schreiben. Wer sich einmal selbst davon überzeugen möchte, kann sich die komplette Promo auf der offiziellen Myspace-Seite www.myspace.com/paranoiz666 herunterladen. Einen Punkt muss ich aber echt für die Symphonie-Keyboards abziehen, so etwas passt einfach nicht zu brachialem Death Metal, ich hoffe die Jungs kommen in dem Bezug noch einmal zur Besinnung. (Leimy)

Punkte: 7/10
Anzahl der Songs: 4
Spielzeit: 15:52 min
Label: Eigenproduktion
Veröffentlichungstermin: bereits veröffentlicht
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