Daß Metal-Bands in Finnland regelmäßig obere Chartplatzierungen inne haben, ist keine wirkliche Neuigkeit mehr. So haben es auch GODSPLAGUE mit ihrer Single "Road Song" vom Debüt-Album "Evilution" fast in die Top Ten (Platz 11) geschafft. 
Mit ihrer modernen Ausrichtung und einem starken Gitarristen an Bord (Euge Valovirta gehört zu den 10 besten seines Fachs in Suomi) soll nun mit dem dritten Langeisen "H8" auch der berühmte Funke auf dem Kontinent überspringen.

Von Beginn an fällt der Fokus erst einmal auf den sehr klaren und druckvollen Sound, der dennoch nicht steril oder glattgebügelt daher kommt. Musikalisch kommt man wie eine Mischung aus DISTURBED und ANTHRAX in Bush-Zeiten ("All you are/J.P.D.L.") daher, will heissen: Zwischen Groove und coolen Riffs darf auch ruhig mal die Keule ("I will break you") ausgepackt werden.

Dabei zeigt auch Shouter Nico Hartonen desöfteren sein Können, wenn er zwischen aggressiven Momenten und melodischen Refrains à la ALICE IN CHAINS ("Useless") schwankt. Aber auch für eine schön-eingängige "Schrammel-Nummer" ("Into Oblivion") ist auf "H8" Raum, was der Abwechslung nur sehr gut tun kann.
Stilistisch haben die Finnen eh eine ganze Menge auf der Pfanne: Von Thrash, oder oben erwähnten alternativen Anleihen (auch in "The Depth") bis zu melodischem Death Metal ("Under the Fire") kennen GODSPLAGUE kaum Grenzen und bringen das Ganze in weniger als 40 Minuten auf einem Silberling unter.

Ja, ich muss dem Vierer wirklich eine reife Leistung attestieren - "H8" ist unterhaltsam und  druckvoll genug, um nicht als Ware von der Stange durch´s immer grober werdende Raster zu fallen. Eingängiger, moderner Metal fernab von Core oder Emo-Anleihen, so geht´s doch auch!

(Brix)

Bewertung: 7,5 / 10

Anzahl der Songs: 11
Spielzeit: 37:49  min
Label: Drakkar/SonyBMG
Veröffentlichungstermin: 26.09.2008