Funeral For A Friend - Memory & Humanity

funeral_for_a_friend_-_memories.jpgDie Waliser FUNERAL FOR A FRIEND gehörten mit zu den ersten europäischen Bands, die im Screamo-Emo-was-auch-immer-Core auf breiterer Basis Fuß fassen konnten. Ob dies mit der Tour mit den Inselnachbarn IRON MAIDEN zusammenhängt, glaube ich weniger; jedenfalls war der Name somit bei jedem Namedropping in dieser Richtung mit von der Partie.
Mittlerweile hat sich die Band eher kommerzielleren Pfaden mit dem Radio-Airplay und MTVIVA fest im Visier zugewendet. So fanden sich im Laufe der Zeit zunehmend weniger Screams und Schrammeleien zugunsten von mehr Alternative- und College-Rock-Elemente im FFAF-Sound wieder - beim Vorgänger "Tales don´t tell themselves" hatte sich dieser Weg schon angedeutet, beim neuen "Memory and Humanity" wird dies noch deutlicher.

Ich kann es auch schon vorwegnehmen und ihr werdet es schon ahnen: Für den "normalen" Metaller ist "Memory and Humanity" nicht wirklich geeignet - die Härte vergangener Tage ist nahezu vollkommen verschwunden und es regieren eher seichtere Gitarren und teilweise zuckersüsse Melodien.
Immerhin haben Songs wie der Opener "Rules and Games", "Waterfront Dance Club" oder "Constant Illuminations " noch halbwegs Elemente der alten Tage am Start, so daß ganz seichtere Stücke wie "Building" stilistisch ausgeglichen werden.
Den Alternativ-Einfluss kann man an Tracks wie "To die like Muchette" ausmachen, der die derzeit so angesagten flirrenden Gitarrenparts gekonnt eingebaut hat. Weiterhin sind "Charlie don´t surf" oder "Constant Resurrection" relativ an derzeitige Radio-Rocker wie COLDPLAY oder SNOW PATROL angelehnt, was jedoch nicht total als Negativpunkt ausgelegt werden sollte, sofern man wie ich diesen Bands etwas abgewinnen kann.
Relativ unspektakulär sind allerdings "Kicking and Screaming" sowie "Someday the Fire" (bis auf den Refrain am Ende) geraten, die nicht mehr als Durchschnittsware präsentieren.

Was kann man also bei einem für NECKBREAKER eher unpassenden Album resümieren? Die Waliser liefern sicher hohe Qualität ab; handwerklich und soundtechnisch ist alles vom Feinsten.
Die Zielgruppe wird "Memory and Humanity" sicherlich abfeiern, mir ist es insgesamt ein wenig ZU seicht.

(Brix)

Bewertung: 7 / 10

Anzahl der Songs: 13
Spielzeit: 44:23 min
Label: Roadrunner Records
Veröffentlichungstermin: 17.10.08

 

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