Deny the Urge – Black Box of Human Sorrow

Deny the Urge – Black Box of Human SorrowDeny the Urge aus Niedersachsen begeistern mit ihrem zweiten Album jeden Fan amerikanischen Old School Death Metals mit Sinn für Technik und Melodie.
Das Quartett, das zu ¾ aus Mitgliedern der erfolgreichen Thrash Metal-Band „Headshot“ besteht, weiß mit seinem eingängigen Songwriting, bei dem sich die Songs direkt ins Hirn fräsen ohne dass sie simpel oder gar stumpf klingen, auf Anhieb zu gefallen und erinnert mich mit seiner melodie-betonten Brutalität an amerikanische Geheimtipps wie etwa Disincarnate oder Monstrosity.
Gerade beim Riffing scheinen immer wieder die Thrash-Wurzeln durch, was die Musik abwechslungsreich und durchaus genre-übergreifend gestaltet. Von Blastbeats über fette Mid-Tempo-Passagen bis hin zu melodischen Soli ist hier alles vertreten was man sich als Fan anspruchsvollen Death Metals wünschen kann.
Trotz der stellenweise etwas komplexeren Parts artet das Ganze nie in Technik-Frickeleien aus, bleibt somit stets nachvollziehbar und beweist Gespür für geschicktes Songwriting.
Das Massaker nimmt seinen Anfang mit einem melodischen Streicher-Intro, dessen Grundmelodie dann 1:1 im ersten Song „Isolation“ auf die Gitarren übertragen wird und dem Ganzen einen ganz eigenen Charakter gibt.
„Material God“ hingegen könnte z.B. mit seinen extrem genialen Melodie-Soli und dem treibenden Riffing aus der Feder von Monstrosity stammen, was bei weitem keine schlechte Referenz ist.
Beim siebten Song „father of all“ wird dann sogar das Gaspedal ordentlich durchgetreten, dass man sich stellenweise an Cannibal Corpse zu ihrer Mittelphase erinnert fühlt, bei der man sich noch nicht scheute zwischendurch fette Mid-Tempo-Parts einzubauen.
Sänger und Gitarrist Henrik grunzt von Anfang an wie ein junger Gott und klingt, wie es sich für einen guten Death Metal-Sänger gehört, stets verständlich aber trotzdem ultrabrutal (der gute Mann orientiert sich ganz klar an Referenzen ala Jason Avery, Mike Hrubovcak oder George Fisher).
Die Produktion ist übrigens furztrocken, stets differenziert und erinnert ein wenig an Frühneunziger US-Produktionen.
Den Niedersachsen ist es auf jeden Fall anzumerken, dass man bereits seit 1998 gemeinsam die Fahne des Death Metals hochhält und mit diesem neuen Langeisen das coole, fünf Jahre alte Debüt tatsächlich bei weitem übertrifft.
Man sieht also, dass hier das Gesamtkonzept aus gutem Songwriting, ansprechender Produktion, hohem technischen Anspruch und einer ordentlichen Prise Brutalität voll aufgeht, wofür es von mir satte neun Punkte gibt. (Leimy)

Bewertung: 9/10

Anzahl der Songs: 11
Spielzeit: 36:07 min
Label: G.U.C. Records
Veröffentlichungstermin: bereits veröffentlicht

Wir benutzen Cookies
Für optimalen Benutzerservice auf dieser Webseite verwenden wir Cookies. Durch die Verwendung unserer Webseite erklären Sie sich mit der Verwendung von Cookies einverstanden