Thirteenth Sign - Oracles of armageddon

thirtennth_sign_oracles.jpgDas UK war ja in Hochzeiten nicht gerade als Thrash-Hochburg bekannt, geändert hat sich daran bis heute nicht viel. In jüngster Zeit tobt aber eine Revival-Welle durch die Szene und mit EVILE bieten sich da durchaus potente Kandidaten an. Auf den Zug wollen auch THIRTENNTH SIGN aufspringen, die aus dem Vorläufer SKELETAL EMBRACE hervor gegangen sind. Diese veröffentlichten bislang drei Demos und tourten unter anderem mit NAPALM DEATH über die Insel. Daran lässt sich auch sehen, dass man extremeren Klängen nicht abgeneigt ist. Nun folgt mit „Oracles of Armageddon“ der Neustart, das über das australische Battlegod-Label veröffentlicht wird.

Die angesprochenen Todesbleieinflüsse lassen sich vor allem am Gesangsstil von Dean Neal festmachen. Dieser verfügt zwar über eine kräftige, klassische Metalstimme, doch vor allem in den schnelleren Passagen keift er mächtig drauf los, wie man es von diversen US-Bands her kennt. Dabei bewegt man sich rein musikalisch eher selten auf dem Deathmetalparkett.
Vielmehr beruft man sich auf traditionellere Spielarten mit denen ihre Heimat einst an der Spitze der Szene stand oder dem typischen US-Metal. Vor allem IRON MAIDEN und ICED EARTH sind hier zu nennen, deren Harmonien man sich offensichtlich abgeschaut hat. Bei „Nightingale on Fire“ schauen auch mal JUDAS PRIEST um die Ecke. Für die thrashigere Note sorgen vor allem Anleihen bei MEGADETH und frühen METAL CHURCH.

Nach ein paar Intro-Leads ballert dann „Talons of Deism“ direkt mit Vollgas los, wobei der Frontmann von seinem Gekeife massig Gebrauch macht. Spätestens beim Midtempo-Part in der Mitte fällt auf, dass das nicht so richtig zusammen passen will, was uns die Engländer da servieren. Da packt man verschiedene Riffstrukturen und Geschwindigkeiten in die teilweise sehr langen Songs, doch insgesamt passiert zu wenig. Lediglich bei „Weaving Horns for a Spine“ begnügt man sich mit weniger als drei Minuten Geprügel, aber auch da zündet nichts. Zwar versucht man auch Abwechslung rein zu bringen, wie etwa mit Akustikparts in „ Crown of pallid Shadows“, doch das wertet die Kompositionen ebenso wenig auf wie die guten Soli.

Zu verworren wirkt das Ganze, da fehlt stilistisch die klare Linie, experimentell wollen die Jungs wohl kaum rüberkommen. Zwar weiß so manche Riffattacke vom Gespann Chris Hubbard und Andy Derycz zu überzeugen, aber schon beim nächsten Break hat man wieder den Faden verloren. Schade eigentlich, denn spielen können THIRTEENTH SIGN und auch Power entwickeln wenn man die Briten lässt.
Aber da hatte wohl der Produzent, der wohl nicht erwähnt werden möchte was dagegen. Da ist noch eine ganze Menge Luft nach oben bei der Umsetzung der durchaus guten Ansätze. Dazu ist der Sound ziemlich breiig und unausgeglichen, die Snare rasselt zeitweise wie ein altes Schlossgespenst.

Das hätte hier ein schönes Oldschool-lastiges Brett mit ein paar neuen Ideen werden können, aber diverse Faktoren nagen am Endergebnis. Das ist für die heutige Zeit einfach unzureichend, da muss sich die Truppe um andere Möglichkeiten bemühen, um ihr Talent umzusetzen. Ich könnte mir vorstellen, dass man damit live etwas reißen kann, teilweise geht es gut nach vorne, aber „Oracles of Armageddon“ wird THIRTENTH SIGN nicht nach vorne bringen. (MetalPfälzer)

 

Bewertung: 4 / 10

Anzahl der Songs: 9
Spielzeit: 50:12 min
Label: Battlegod Productions
Veröffentlichungstermin: bereits erschienen

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