Disinfect – Screams of Pleasure

disinfect_screams_of_pleasure.jpgDie Jungs aus Ludwigsburg melden sich nach fast acht Jahren aus der Versenkung zurück und dieses Mal werden keine Beine gespendet sondern es wird vor Freude geschrien. Das Debüt-Album "Beinspender", welches damals schon mit amtlichen Brutalo-Death Metal aufwarten konnte, wird auf jeden Fall nicht nur produktionstechnisch getoppt, sondern auch in Sachen Songwriting konnte man einen guten Schritt nach vorn machen. Hier wird auf hohem Niveau brutal geholzt, gegrunzt und geballert, dass es eine wahre Freude ist. Egal ob brutale Blastbeat-Attacken, mächtige Midtempo-Parts oder technische Frickel-Parts, hier gibt’s alles, was der gemeine Death Metal-Fan von einer guten Death Metal-Scheibe erwarten darf. Technisch ist das Ganze extrem sauber gespielt und im sechsten Song "Declared to Death" schimmern sogar ganz stark Necrophagist-Einflüsse durch. Ansonsten orientiert man sich eher an Bands wie Cannibal Corpse, Broken Hope oder Suffocation, also eher dem typisch amerikanischen Brutalo-Death Metal. Vom Drumming her, das herrlich trocken und fast schon klinisch klingt, fühlte ich mich jedoch stark an selige Decapitated erinnert, was auch gar nicht weit hergeholt klingt, wenn man bedenkt, dass selbige, genau wie Disinfect in diesen Tagen, ihren Alltime-classic "Nihility" auch in den polnischen Hertz-Studios aufnahmen.
Über dem trockenen Drumming, den fetten Gitarren, die stets zwischen Groove und wahnwitzigen Shredder-Parts hin- und herschwanken, thront der mächtige Growlgesang von Sänger Martin, der mächtig brutal und tief tönt und dabei aber nie aufgesetzt oder unverständlich klingt. Genauso muss das klingen wenn man amerikanischen Old School-Brutal-Death Metal spielt!
Was negativ auffällt ist einmal die knappe Spielzeit von gerade einmal 29 Minuten, die recht stumpfen Lyrics (muss man sowas Hohles wirklich abdrucken?) und die fehlende eigene Note. So professionell und technisch versiert die Platte auch klingt, so sehr sucht man vergeblich nach innovativen Parts oder Passagen mit Seele. Ich glaube aber eh, dass dies nie die Intention der Scheibe sein sollte, sondern dass es sich hier um eine Hommage an die genannten Bands handelt und das Ganze einfach nur Spaß machen soll.
Wer also etwas mit Suffocation, Broken Hope, Deeds of Flesh oder gar Cannibal Corpse, Monstrosity, Morbid Angel oder Necrophagist anfangen kann, sollte diese Scheibe definitiv mal anchecken! (Leimy)

Bewertung: 7,5/10

Anzahl der Songs: 9
Spielzeit: 29:13 min
Label: Metal Age Productions
Veröffentlichungstermin: bereits veröffentlicht

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