Ravenryde - In The Spirit Of Darkness

ravenryde_inthespiritofdarkness.jpg„Classic Hardrock At It's Best“! Mit diesen markigen Worten kündigten RAVENRYDE vor einigen Monaten aus dem Studio heraus in einer Presseerklärung ihr Debütalbum „In The Spirit Of Darkness“ an. Nun, ein gutes halbes Jahr später, liegt uns besagtes Album zur Rezension vor, und ich muss sagen, die Formation um den zwischenzeitlichen BLUE CHEER Gitarristen Didi Saller hat nicht zu viel versprochen! „In The Spirit Of Darkness“ kann man mit Fug und Recht zu den besten deutschen Hard Rock Scheiben des ausgehenden Jahres zählen, um das erfreuliche Fazit gleich zu Beginn zu bringen.

Dabei hätte es dieses ganze Namedropping von und mit BLUE CHEER gar nicht bedurft und auch dieses unsäglich peinliche Promo-Geschwätz von „hart, finster und böse...“ hätte man sich getrost sparen können. Denn erstens kennt diese Band (ich meine BLUE CHEER) heutzutage eh keine Sau mehr und zweitens offenbaren RAVENRYDE genügend eigenes Potential, wenn sie nur ihre Musik sprechen lassen. Das wird bereits beim ersten Umlauf von „In The Spirit Of Darkness“ deutlich und diese Meinung verfestigt sich mit jedem weiteren Durchlauf. 

Dass das so ist, liegt in meinen Augen vor allem daran, dass man jeden der fünf beteiligten Musiker als Könner am jeweiligen Instrument bezeichnen kann, wobei natürlich Didi Saller selbst sowie der Sänger Matt Joseph herausstechen. Ganz einfach, weil die 11 Songs stark auf die Riffs und die Soli bzw. den starken und kraftvollen Gesang von Mr. Joseph zugeschnitten sind. Für eine Band wie RAVENRYDE, die sich musikalisch irgendwo zwischen klassischem Hard Rock und melodischem Heavy Metal bewegt, macht das natürlich Sinn.

Doch es sind nicht nur die instrumentalen Fähigkeiten, die aufhorchen lassen, das hier ist schließlich keine Prog Platte, sondern es sind auch die Songs, die durchweg in Ordnung, meistens sogar darüber hinaus, gehen und die die ganze Breite des guten Hard Rocks der 80er Jahre verkörpern. So wechseln sich auf „In The Spirit Of Darkness“ straighte Rocknummern wie „Unholy Ground“ und „Demon“ mit Mid-Tempostoff amerikanischer Prägung („Skull & Bones“, „Hell Nights“) ab und es duellieren sich epische Songs wie „Eyes In The Sky“ und „In The Spirit Of Darkness“ mit balladesken Momenten („If I Was King“, „Love Will Find It's Way“). Unbestrittenes Highlight ist aber die Up-Temponummer „Ryde With The Pack“, die RAVENRYDE von einer power-metallischen Seite zeigt. Für Abwechslung ist also auf jeden Fall gesorgt.

Insgesamt lässt sich festhalten, dass die erste Hälfte des RAVENRYDE Debüt's besser ausgefallen ist als die zweite, ganz einfach weil die beiden Balladen doch arg kitschig ausgefallen sind und sich mit „Generation Zero“ auch ein Song eingeschlichen hat, der nicht so wirklich zünden will. Was das angeht, hätten sich RAVENRYDE sicherlich auch ein oder zwei Songs sparen können, dann wäre „In The Spirit Of Darkness“ kompakter ausgefallen; 60 Minuten sind für ein Heavy-Rock Album fast schon zu viel. Nun gut, ich will nicht zu viel meckern, denn „In The Spirit Of Darkness“ ist im Prinzip ein tolles Debütalbum, mit dem man nichts verkehrt machen kann. Ich kann mir gut vorstellen, dass wir von RAVENRYDE in der Zukunft noch mehr, sprich noch mehr tolle Rocksongs, hören werden! (Maik)


Bewertung: 8 / 10

Anzahl der Songs: 11
Spielzeit: 60:24 min
Label: 8Ton Music/Rough Trade
Veröffentlichungstermin: 25.09.2009
Wir benutzen Cookies
Für optimalen Benutzerservice auf dieser Webseite verwenden wir Cookies. Durch die Verwendung unserer Webseite erklären Sie sich mit der Verwendung von Cookies einverstanden