State Of Rock - A Point Of Destiny

stateofrock_apointofdestiny.jpgDie deutsche Hardrockformation FRONTLINE scheint momentan auf Eis zu liegen, denn deren letzter Output "Circles" liegt nun schon vier Jahre zurück. Da sich Saitendehner Robby Böbel aber gerne mal wieder richtig austoben will, hat er mit Basser Thomas "Hutch" Bauer und Drummer Rami Ali, die auch bei EVIDENCE ONE aktiv sind, zwei seiner Mitstreiter ins Boot geholt und mit STATE OF ROCK ein neues Ding am Start. Das, so betont der Mann, sei eine Band und nicht nur ein weiteres Projekt. Für den Posten am Mikro konnte man dann mit dem früheren SHY- und TNT-Fronntman6n Tony Mills einen renommierten Vertreter gewinnen. Mit der schlagkräftigen Truppe spielte man das nun vorliegende Debüt "A Point Of Destiny" ein.

Und da der Apfel bekanntlicherweise nicht allzu weit vom Stamm fällt, setzen einem die Vier auch hier melodiebetonten Hardrock europäischer Prägung vor, der am ehesten mit PINK CREAM 69 zu vergleichen ist. Das heißt man setzt eher auf flächige Akkordfolgen denn auf prägnante Riffs, baut aber im Gegensatz zu den Karlsruhern ein paar mehr Keyboards ein, wie schon im Opener "Black & Blue", wenn da auch nur dezent.
In eine ähnliche Kerbe schlägt da "Heartless Dreams", welches einen Tick melodischer und hymnenhafter ausgefallen ist. Mit guten Harmonien aus Tasten und sechs Saiten wartet "Hanging In The Balance" auf, das mit seinem mehrstimmigen Refrain zu überzeugen weiß. Ähnlich stark ausgefallen ist das wuchtige "Count Me Out", dessen packende Gitarren die Keyboardflächen voran treiben. Überhaupt hat Böbel ein paar gute melodische Licks am Start wie etwa im Titelsong und liefert auch sonst einen guten Job.

Doch leider haben sich nicht nur ein paar schwächere Nummern wie die allzu standardisierte Ballade "Don´t Make Me Cry" eingeschlichen. Dazu kupfert man ein wenig zu sehr ab, das Grundthema von "Friction" ähnelt dem von "Tease Me, Please Me" der SCORPIONS doch sehr. Ein weiterer Schwachpunkt sind die Arrangements, die nicht so in Schwung kommen, irgendetwas fehlt da, manches wirkt ziemlich steif. Man könnte auch die gute, alte Floskel, dass das nicht richtig rockt bemühen. Dabei ist die Rhythmusabteilung durchaus auf der Höhe und, welch Wunder, auch eingespielt, gerade bei "Without My Love" pumpt Hutchs' Bass ordentlich.
Und Tony Mills habe ich auch schon in besserer Verfassung erlebt, er kann seine Melodiösität nicht so ausspielen wie gewohnt. Da klingt vieles verkrampft und zu kopflastig, somit kann er dem nicht immer hochklassigen Songmaterial keine Impulse geben.

Das ist leider etwas zu wenig, um mit dem Stil heute an den Start zu gehen. Das Album macht zwar über die Länge durchaus Spaß und lässt sich gut hören, aber es bleibt eben biederer Durchschnitt, da helfen auch die guten instrumentalen Leistungen nicht viel. Genrefreunde können das zwar gerne anchecken, wirklich falsch macht man mit "A Point Of Destiny" nichts, aber wenn die Zusammenarbeit länger dauern soll, müssen STATE OF ROCK ein paar Schippen drauf legen. (Pfälzer)


Bewertung: 6 / 10

Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 46:12 min
Label: MetalHeaven
Veröffentlichungstermin: 29.01.2010

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