Sniper - Plasmodium EP

sniper_-_plasmodium_ep.jpgMit einer übergroßen Discographie können die Rotenburger Mannen von SNIPER zwar noch nicht auftrumpfen aber dennoch haben sich die Thrasher schon einen guten Namen erspielt. Für das Debütalbum „Seducer Of Human Soul“, für welches man sich das bekannte Label „Twilight Vertrieb“ an Land ziehen konnte, regnete es 2006 in der Presse fabelhafte Rezensionen. Im Jahr 2009 gab es dann einen Re-Release ihres damalig eigenhändig produzierten Debütalbums „Your World Is Doomed“. Beide Scheiben wurden sogar von niemand geringerem als Andy Classen (KRISIUN, TANKARD, BELPHEGOR, usw.) auf den Silberling gebracht.
Die Twilight Ära scheint zwar nun vorbei zu sein, denn auf ihrer Myspace Seite lässt sich nun das Label „Cremaster Records“ erblicken, aber das hindert das Thrash/Death Kaliber selbstverständlich nicht weiteres Material zu veröffentlichen. So hat das Quartett nun als Vorgeschmack für das anstehende dritte Album „To The Marrow“ die „Plasmodium“ EP veröffentlicht, welche zum freien Download bereit steht. Dann wollen wir uns doch mal die vier Vorabtracks zu Gemüte führen und mal nachhorchen, was sich bei den Jungs so alles getan hat.

Um es gleich mal vorweg zu nehmen: SNIPER machen mit ihrer „Plasmodium“ EP ganz brutal Lust auf mehr! Während vorher vielleicht noch am ehesten eine Kategorisierung in Richtung Thrashmetal möglich war, so zeigen sich die Extremmusiker nun von einer deutlich variationsfreudigeren Seite. Die Genregrenzen werden in den vorliegenden vier Tracks in alle möglichen Richtungen gesprengt und es trifft alles zusammen was ordentlich die Birne wegballert.

Mit „Plasmodium“ entfacht die gleichnamige EP sogleich das erste Feuer. Mit kräftigem Thrash/Death Einschlag rappeln die Jungs direkt los als gäbe es kein Morgen mehr. Dunkle Growls und Screams preschen zu dem aggressiven Riffmix voran. Der Todesbleianteil scheint deutlich mehr in die Musik der Rotenburger Einzug erhalten zu haben. Doch auch zu langsamen und melodischen Passagen oder deutlich groovelastigeren Parts lassen sie sich immer wieder hinreißen um sogleich wieder Wände einzureißen. Eine angenehme Mischung und Abwechslung aus purer Aggressivität, Groove und Melodie wissen absolut zu überzeugen.

Auch die restlichen drei Tracks lassen das Feuer nicht erlöschen, sondern schüren es nur noch viel weiter an. Immer mehr Abwechslung wird geboten, immer mehr Genregrenzen übertreten. Seien es schon fast grindcorelastige Ausflüge, wie sie in nahezu jedem Song auf der EP geboten werden oder schwarzmetallangrenzendes Riffing wie zu Beginn des dritten Tracks „Darkness Descends“. Ein letztes auftrumpfen legen die Jungs mit dem Abschlusssong „To The Marrow“ hin, welcher dem Genick wohl endgültig den Rest gibt.

Mein lieber Herr Gesangsverein, was ist das bitte für eine EP? Einfach nur der Wahnsinn, mehr kann ich dazu wirklich nicht sagen. Ich hoffe ganz akut darauf, dass das Full-Length Album „To The Marrow“ nicht mehr lange auf sich warten lässt und auch hoffentlich auf meinem Schreibtisch landen wird. Wenn der Rest des Albums in diesem vielfältigen und mitreißenden Stil gehalten ist, kann einfach nichts mehr schief gehen!
Tipp an jeden Fan härterer Musik: Schnappt euch die Plasmodium EP!!! (Sebastian)


Bewertung: - / --

Anzahl der Songs: 4
Spielzeit: 16:50 min
Label: Eigenproduktion
Veröffentlichungstermin: 01.02.2010

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