Ashes Of A Lifetime - When All Goes Up In Flames

ashes_of_a_liftime_-_when_all_goes_up_in_flames.jpgEs dürfte wahrscheinlich nicht allzu schwer sein, anhand des Namens der Band auf ihre musikalische Ausrichtung schließen zu können. Für alle, die jetzt auf dem Schlauch stehen, sei gesagt: Das hier ist nicht eure Musik! Für den Rest gibt es jetzt aber 42 Minuten lang arschtighten und ultrafetten MetalCore der Extraklasse.

Würde es einen Oscar für das beste Intro geben, so dürfte die 5er-Combo der wohl aussichtsreichste Kandidat in dieser Kategorie sein. Aber was macht ein gutes Intro wirklich aus? So pauschal vermag ich das gar nicht sagen zu können, aber eins steht wohl fest: Es muss direkt unter die Haut gehen. Und genau das macht "What's Left" auf Anhieb und zwar auf einfache Art und Weise. Nach einer gesprochenen Passage knüppeln die Jungs einen hammermäßigen Breakdown danieder, der einem fast das Herz erweichen lässt, und verknüpfen die Geschichte zusätzlich noch einwenig mit einwenig Melodie.

Dass die Jungs aus dem beschaulischen Coburg noch mehr können als 'nur' das Breakdown-Klischee zu bedienen, zeigen sie eindrucksvoll auf dem verbleibenden Silberling. Man kann schon sagen, dass sie "typisch deutsch" ans Werk gehen und ihre Interpretation des MetalCores an die von fest etablierten Größen wie HEAVEN SHALL BURN, MAROON oder NEAERA anlehnen. Anlehnen heißt in diesem Fall aber nicht stupide kopieren, sondern etwas eigenes kreieren. Gleich zu Beginn zeigen Nummern wie "Life Translator", "Chase For Oblivion" oder "Together Alone" wo der vielzitierte Frosch die Locken hat. Druckvoll nach vorne drängend, teils schleppend, dann mal wieder wild um sich schlagend zeigen die Mannen um Fronter Nils, dass der moderne MetalCore weitaus mehr als simple Breakdowns zu bieten hat. Hier leisten die beiden Gitarristen Stephan und Sebastian sowie Basser Daniel saubere Arbeit und erzeugen ein Riffgewitter nach dem anderen. Hin und wieder wird ihnen aber auch Platz für ihre eigene Kreativität in Form von diversen Soli eingeräumt, welche aber nicht so ausufernd wirken wie bei manch anderer Truppe aus diesem Genre. Abgerundet wird die musikalische Leistung durch die druckvoll und akkurat eingeprügelten Drumparts von Andre.

Zweimal wird die Scheibe durch instrumentale Stücke namens "Solitopia" und "Aboilomania" unterbrochen, die leider nicht so recht ins Gesamtbild passen wollen. Kommt vor. Dafür erinnert "Grasp At Straws" zu Anfang an eine typische HATEBREED-Nummer, bevor sie nach einer Minute fast vollständig zum Erliegen kommt, um sich danach mit einem geflüsterten "suffer from the pain" in eine mitreißende Mid-Tempo-Nummer zu verwandeln. Gewürzt wird das Ganze mit einer Brise netter Soundeffekte, die den Track zu einem meiner Lieblingstracks auf der Platte machen. An Ideen mangelt es den Bayern nicht und so gibt es erfreulicherweise keinen 08/15-Song von der Stange. An dieser Stelle muss ich ein ganz dickes Kompliment in Richtung Nils aussprechen, der sich auf dem Album als sehr variantenreich entpuppt. Als würde er sein Lebtag nichts anderes machen, growlt und kreischt er sich durch die gut 42 Minuten ohne dabei dem Zuhörer irgendwann auf die Nüsse zu gehen. Weitere fette Anspieltipps sind "You Reap What You Saw" oder "There Are No Two Ways".

Spiel- und produktionstechnisch lässt der Silberling keinen Platz für Kritik. Trotz dass es sich bei "When All Goes Up In Flames" um eine Eigenproduktion handelt, klingt die Scheibe wie aus einem Guss. Sehen wir von den zwei leicht schwächeren instrumentalen Songs ab, lieferen die Coburger eine geniale Scheibe ab! Ihr wisst ja was das für euch bedeutet... Es wird verdammt schwer, das beim nächsten Release zu toppen!

Danke Jungs für dieses geile Teil, ich ziehe meinen Hut und verneige micht zutiefst! (Holger)


Bewertung: 9 / 10

Anzahl der Songs: 13
Spielzeit: 41:37 min
Label: Eigenproduktion
Veröffentlichungstermin: 2010 

Wir benutzen Cookies
Für optimalen Benutzerservice auf dieser Webseite verwenden wir Cookies. Durch die Verwendung unserer Webseite erklären Sie sich mit der Verwendung von Cookies einverstanden