Bei METHODS OF MAYHEM gibt es fast nur mehrfache Millionäre an Bord, die mit ihren regulären Bands und Projekten immer noch nicht genug haben, will sagen nicht genug Kohle verdienen. Also stampft man 1999 ein Projekt aus dem Boden mit einem plakativen Namen, promotet dieses über alle Belange und bewirbt es als so genanntes Must-Have. Was eigentlich als Antwort auf die damalige Crossover-Welle gedacht war, sollte inzwischen eigentlich längst „unter ferner liefen" abgelegt worden sein, aber manche Leute bekommen eben den Hals nicht voll.
So machen sich Tommy Lee und Co. erneut auf in ein sündhaft teures Studio, um ein schon fast vergessenes Ereignis erneut aufflammen zu lassen.
Dieses spärliche Feuer kann aber nicht wirklich zu einem Großbrand werden, diese Ära ist eigentlich nun definitiv vorbei und lockt keinen Fan mehr wirklich von der Couch.Was damals vielleicht noch zu Hochzeiten dieser Art Musik funktionierte, wirkt nun eher zahn- und herzlos.
Die Songtitel auf "A Public Disservice Announcement" reichen von Dancefloor über Alternative und Grunge hin zu billigen Industrial- und Popszenarien, die stellenweise an Bands wie PAPA ROACH, LINKIN PARK und schlechten RAMMSTEIN erinnern, aber nicht im entferntesten tippen können.
Diese Art Musik interessiert vielleicht noch irgendwelche unreifen Chicks, die sich von der reißerischen Partyattitüde des Albums angesprochen fühlen, oder auch die, die mit der Liste an Gastmusikern irgendeinen Kaufreiz verbinden. Aber Rap-Metal ist nun mal nicht gleich Crossover, was auch beim Erstling nicht sonderlich zündete, aber was kann man nicht alles mit einem Riesenbündel Scheinen und einem Majorlabel wie Roadrunner alles erreichen?
Dieser ganze DJ-, Sample- und Funkrotz mit Möchtegern-Metal gemischt war vielleicht Anfang der Neunziger noch interessant, aber selbst da blieb nur ein kleiner Bruchteil im Geschäft, weil es viele einfach nicht hinbekommen haben, interessant und neuartig zu klingen. Und nach elf Jahren, als sogar der METHODS OF MAYHEM-Erstling schon nicht mehr aktuell war, was soll dann ein solches Album wie „A Public Disservice Announcement" noch reißen? Das sozialkritische Cover setzt dieser ganzen Frechheit dann auch noch die Krone auf und hinterlässt bei soviel Falschheit ein richtiges Ekelgefühl.
Nun also die erneute Frage: Warum macht man ein solches Album überhaupt? Weil man es einfach glaubt zu können. (Jochen)
Bewertung: 3 / 10
Anzahl der Songs: 11
Spielzeit: 43:07 min
Label: Roadrunner Records
Veröffentlichungstermin: 11.05.2010