Todd Sharpville - Porchlight

Todd Sharpville - PorchlightDer Brite TODD SHARPVILLE ist in der Bluesrock-Szenerie kein unbeschriebenes Blatt. Bereits sein 1994er Debüt „Touch Of Your Love“ heimste in Fachkreisen einige Preise ein und so sollte es in der Folgezeit auch weitergehen. Inzwischen wird er sogar als modernes „Genie“ der Bluesmusik gefeiert. Privat hingegen hat TODD SHARPVILLE einige schwierige Jahre hinter sich, unter anderem belastete ihn über mehrere Jahre eine langwierige Scheidung und dann starb während dem Schreiben der Songs für's aktuelle Album auch noch sein Vater, dem „Porchlight“ gewidmet ist, das zumindest zum Teil so eine Art Therapie für Sharpville gewesen zu sein scheint.

Bekanntermaßen ist Bluesmusik besonders gut geeignet, um seinen Gefühlen Ausdruck zu verleihen, und das hört man dem aktuellen TODD SHARPVILLE Doppelalbum an vielen Ecken an. Die Songs strotzen nur so vor Emotionen, die Sharpville zu verarbeiten versucht, man höre beispielsweise „Why Does It Rain?“, „Lousy Husband (But A Real Good Dad)“, „Misery“ oder ganz am Ende das Titelstück. Dadurch findet man als Zuhörer auch relativ schnell Zugang zu der stattlichen Zahl an Songs auf dem Album, das wider Erwarten sehr kurzweilig ausfällt.   

Neben Sharpville, der mit seiner typischen Bluesstimme und seinem tadellosen Gitarrenspiel natürlich im Mittelpunkt von „Porchlight“ steht, kommen auf dem Doppelalbum auch noch drei namhafte Gäste zu Ehren. Duke Robillard, der dem Album auch einen maßgeschneiderten Sound verpasst hat, Joe Louis Walker sowie Kim Wilson an der Mundharmonika. Besonders erwähnen möchte ich noch Bruce Bears, der auf dem Album die gesamte Palette der Tasteninstrumente eingespielt hat und ebenfalls sehr positiv seine Handschrift auf „Porchlight“ hinterlassen kann.

Beeindruckend an „Porchlight“ finde ich, dass es TODD SHARPVILLE schafft, auf der einen Seite seine spielerischen Fähigkeiten an der 6-Saitigen gekonnt in den Vordergrund zu stellen, ohne auf der anderen Seite das Songwriting zu vernachlässigen. Unter den 15 Nummern auf „Porchlight“ scheint keine einzige verzichtbar zu sein, soweit ich das als Nicht-Bluesexperte beurteilen kann. Ob es wirklich ein Doppelalbum hat sein müssen, darüber kann man sicherlich streiten. Gerade auf der zweiten Seite gibt’s mit „When The Blues Come Calling“, „If That Ain't Love What Is?“ und "Whole Lotta Lady" zwei bis drei Stücke, die mir nicht so ganz zusagen, aber als Rock & Metalfan gehöre ich auch nicht zur favorisierten Zielgruppe.   

Die 15 Songs decken die gesamte Bandbreite ab, von Balladen („Old Feeling“, „Why Does It Rain?“, „Porchlight“) über ganz klassischen Bluesstoff („Everything Will Be Alright“, „When The Blues Come Calling“) bis zu einem flotten, fast schon Country artigen Stückchen („Can't Stand The Crook“) ist alles dabei, so dass es selten langweilig wird im Laufe der gut 80 Minuten.

Was „Porchlight“ letzten Endes abrundet, ist die schon erwähnte nahezu perfekte Produktion von Duke Robillard, der einen kristallklaren und lebendigen Sound gezaubert hat. Wer auf Blues steht, für den gibt es kein Weg an „Porchlight“ vorbei! (Maik)


Bewertung: 8 / 10

Anzahl der Songs: 15
Spielzeit: 37:54 min + 45:25 min
Label: MIG Music
Veröffentlichungstermin: 29.10.2010

Wir benutzen Cookies
Für optimalen Benutzerservice auf dieser Webseite verwenden wir Cookies. Durch die Verwendung unserer Webseite erklären Sie sich mit der Verwendung von Cookies einverstanden