While Heaven Wept - Triumph, Tragedy, Transcendence-Live At The Hammer Of Doom Festival

whileheavenwept_tttathammer_of_doomBis vor einem guten Jahr waren WHILE HEAVEN WEPT in der Metalszene nahezu unbekannt. Dabei formierte Mastermind Tom Phillips die Epic Doomer schon Anfang der Neunziger. In verschiedenen Sessions wurden immer wieder Teile von Songs aufgenommen, die in längeren Abständen auf zwei unbeachteten Alben veröffentlicht wurden. Mit dem dritten Longplayer „Vast Oceans Lachrymose" konnte man sich dann trotz eines vergleichsweise kleinen Labels einen gewissen Namen erspielen. Urplötzlich war man eines der am heißesten gehandelten Dinge vor allem bei den Traditionalisten.
Kurz darauf spielte man auf dem „Hammer Of Doom" in Würzburg einen umjubelten Gig, der nun für die Nachwelt festgehalten wurde. Mittlerweile ist man bei Nuclear Blast unter Vertrag und die Scheibe ist das Abschiedsgeschenk an ihr altes Label Cruz del Sur. Ein viertes Album ist in der Mache, Fragmente waren ja nach Aussage von Phillips genug vorhanden um gleich nachzulegen.
Zu Beginn des Konzertes war das Publikum noch ein wenig verhalten und mit dem langen Intro, zugleich Titelstück der aktuellen Langrille ging es selbst für Doom-Verhältnisse zäh in das Set. Doch schon hier zeichnet sich ab, dass die US-Amerikaner ihre traumhaften Harmonien auch auf der Bühne plastisch und ergreifend rüberbringen können. Ein Meer an Emotionen in dem man sich einfach treiben lassen kann.

Schade nur, dass uns nur die CD-Version zum Reviewen vorliegt, hier wäre das Zählen geschlossener Augenpaare bestimmt eine Mammutaufgabe geworden. Wahlweise dürfte da aber schon einigen das Wasser in selbigen gestanden haben. Denn diese unfassbare Melancholie machte sich auch in der Posthalle breit. Man hört förmlich die Hingabe mit der der Bandleader und seine Truppe die Lieder zelebrieren. Dabei präsentiert man sich gut eingespielt, obwohl man nicht über eine überwältigende Live-Erfahrung verfügt.

Das Soundgewand ist zwar nicht so wohlig bombastisch wie auf den Alben, doch für eine eher kleine Veranstaltung ist das schon sehr ordentlich was da zu hören ist. Vor allem die Ausgewogenheit kann begeistern, man hört die Details gut heraus. Inbesondere Sänger Rain Irving zeigt seine ganze Klasse und Ausdrucksstärke, legt viel Gefühl in die Phrasierungen.
Ebenfalls gut zu hören ist das Publikum auch wenn deutlich wird, dass da keine Massen unten stehen. Dafür hört man Zwischenrufe und ähnliches gut heraus was den Charakter eines Livemitschnitts ausmacht. Das wirkt sich bei „Vessel" ein wenig nachteilig aus, denn da wurde recht schräg mitgesungen. Ich darf mich aber nicht zu weit aus dem Fenster lehnen, da ich einige der „Chorknaben" kennen dürfte. Deswegen wäre mir auch die DVD lieber, da könnte ich nachschauen wer das verbrochen hat.

Die Songauswahl bietet einen guten Querschnitt über das bisherige Schaffen der Band, der Fokus liegt ein klein wenig auf dem aktuellen „Vast Oceans Lachrymose". Auf der DVD gibt es noch die Zugabe „To Wander The Void" zu hören. Höhepunkt der Show ist sicher die 18-minütige Version von „Thus With A Kiss I Die" aus dem Debüt „Sorrow Of The Angels".
WHILE HEAVEN WEPT zeigen auf „Triumph, Tragedy, Transcendence", dass sie nicht nur im Studio edelste Klangwelten zusammenbauen, sondern diese auch live präsentieren können. Ein Gänsehautmoment jagt den nächsten, das macht Lust auf das was kommt, für das kommende „Hammer Of Doom" sind sie bereits bestätigt. Große Kunst einer der Entdeckungen der letzten Zeit. (Pfälzer)

Bewertung: 8,5 / 10

Anzahl der Songs: 7
Spielzeit: 58:03 min
Label: Cruz del Sur
Veröffentlichungstermin: 23.10.2010

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