Ragnaröek - Eiskalt
Ihr neuester Output „Eiskalt“ startet schon mit einem Donnerknall und dann geht es gleich richtig rockig und metallisch los. Mit der rauhen Männerstimme und den bratenden Gitarren erinnert man etwas an die Genrekollegen INGRIMM. Wie auch bei diesen stehen die mittelalterlichen Instrumente nicht zu sehr im Mittelpunkt, sondern werden fein akzentuiert und nicht im Übermaß eingesetzt, so daß man ihrer niemals leid wird.
Dabei hat man es geschafft, eine Scheibe ohne Ausfälle zu schreiben, die vor allem richtige Kracher enthält, durchaus aber auch etwas ruhigere Stücke, auch die Quotenballade (die aber durch die Akustikaufnahmen ein schöner Kontrast und sehr gelungen ist) „Meer“ und der Quotenpiratensong „Piratenbrut“ (gibt es eigentlich ein neues Gesetz, daß jede Band, die auch nur entfernt mit dem Folk-Genre zu tun hat, einen Piratensong aufnehmen muß?) wurden nicht vergessen.
Und zum Schrecken aller Mittelalterfans hat man ans Ende der Platte einen richtigen Schocker gesetzt. Bei „Electrowahn“ ist der Name Programm und man sendet gänzlich unmittelalterliche Töne in die Ohren der Hörer. Das dürfte so manchem „truen“ Mittelalterfan übel aufstoßen, wer jedoch mit Elektrosounds was anfangen kann, der dürfte sich auch für das fast wie ein RAMMSTEIN-Cover klingende Stück begeistern können. Ich find’s cool. Genau wie „Lanze“, bei dem ich immer wieder an TURBONEGROs „Get It On“ denken muß.
Ingesamt ist diese Scheibe eine sehr runde Sache, die man sich auch gut anhören kann, wenn man das ganze Gedudel und Gefiedel der meisten Mittelalterbands nicht mehr hören kann. RAGNARÖEK klingen auf „Eiskalt“ erfrischend, erfreulich hart und trotzdem fröhlich und tanzbar. Diese Band möchte ich jetzt auf jeden Fall mal live erleben. (Anne)
Bewertung: 8 / 10
Anzahl der Songs: 12
Spielzeit: 49:07 min
Label: Trollzorn
Veröffentlichungstermin: 30.09.2011
- Anne
- Kategorie: CD-Reviews