In Europa bekommen wir ja nicht allzu oft von Combos aus Südamerika zu hören, was unter anderem auch daran liegen dürfte, dass sich einige der Bands eben noch im totalen Underground-Status befinden und einer breiten Masse, wenn überhaupt, erst spät bekannt werden. Doch mit Unbekannten haben wir es hier nun wahrlich nicht zu tun. Erstens einmal, weil dies bereits das dritte Album der Truppe und zweitens weil ihr Kopf, Edu Falaschi seines Zeichens Sänger von ANGRA ist.

Ein kleines Lob möchte ich vorab schon mal AFM Records ausstellen, da ich mir exakt so eine Bandbeschreibung vorstelle. Informationen zum neuen Album, klar, aber ebenso ein geschichtlicher Abriss, für Leute, die die Jungs möglicherweise erst kennen lernen müssen.

Musikalisch hingegen kann ich die Behautpung, das hier etwas Einzigartiges geschaffen wurde, dass „sein ureigenen Stil gefunden hat" dann aber dann doch nicht so unterschreiben. Keine Sorge, gut ist das Gehörte allemal, aber im Endeffekt, könnte die Scheibe auch ein weiteres ANGRA-Werk sein. Power - und Progressive Metal geben sich hierbei den Schlagabtausch, hinzu kommen einige einzeln eingestreute moderne Elemente.

Besonders „Living & Driving" ist in gutes Beispiel dafür. Das interessante an der Platte ist, dass sie, möglicherweise unfreiwillig eine Entwicklung von einer Powergranate bis hin zu komplexeren Songs vollzieht je weiter sie sich dem Enden nähert. Bedingt durch diese verschiedenen Stilarten zeigt sich auch einmal wieder Falaschis stimmliches Potenzial. Klingt er bei den schnelleren und eingängigeren Nummern wie ein Bruce Dickinson-Blaupause, so zeigt sich bei den ruhigen Stücken, eine Seite von ihm die man nicht so einfach mit Vergleichen beschreiben kann. Mit dem Rausschmeißer „When And Why" hat man sich für eine reine Akustiknummer entschieden, die nochmals durch eine besondere Atmosphäre besticht. (David)

Bewertung: 7,5  / 10

Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 52:56 min
Label: AFM Records
Veröffentlichungstermin: 14.10.2011