Forlorn Tales - Servants Of A Fading Dawn

forlorntales_servantsofafadingdawnFORLORN TALES haben es mächtig eilig. Vielleicht sind aber auch Teufel, Christen oder ähnlich obskure Gestalten hinter ihnen her, daß sie so dermaßen durch die nordischen Landschaften preschen. Vor noch nicht einmal einem Jahr gegründet, hat der Dreier schon kurz nach seiner Entstehung eine EP veröffentlicht und legt jetzt nach rund 7 Monaten des Bestehens das erste Album vor. Da hat offenbar jemand keine Zeit zu verlieren. Und dabei klang schon die EP „Stories Once Told“ etwas arg schnell herausgehauen. Naja, und mit „Servants Of A Fading Dawn“ hat man sich da nicht wirklich gesteigert. Zwar ist der Sound besser geworden, und auch die Songideen erscheinen etwas ausgereifter, aber insgesamt hätte man der Platte schon etwas mehr Aufmerksamkeit widmen können.

Auf jeden Fall tönt man schon mit dem Opener „Scorn Of Fate“ ganz schön heroisch und episch. Klingt das zu Beginn noch aufgesetzt, entwickelt sich der Song dann aber doch noch zu einem richtig guten und überrascht positiv. Da kann „Of Immortal Blood“ trotz heroischerem Namen nicht ganz mithalten. Zur Abwechslung beginnt „Towards Arcane Shores“ dann wieder ziemlich gut und erinnert gerade in den Keyboardparts gerne mal an FINNTROLL zu „Nattfödd“-Zeiten. Dazu kommt noch ein Ohrwurmrefrain – mit diesem Song kann man gut leben.

Der vierte Song ist dann mit mehr als 10 Minuten Spielzeit der längste Song der Platte. Entsprechend Zeit läßt man sich mit dem düsteren Intro und es dauert ewig, bis endlich mal was passiert. Insgesamt ist der Song zwar nicht schlecht, aber eben einfach zu lang. Es gibt immer mal wieder gute Momente, aber gerade die ruhigen Passagen ziehen sich ganz schön und irgendwann ist man den Song satt und würde gerne was anderes hören. Doch mit seinen Wünschen soll man ja bekanntlich vorsichtig sein und so verhält es sich auch hier. Denn den Cleangesang hätte man jetzt nicht wirklich gebraucht. Der ist dann doch eine Spur zu grausam. Bitte weiter bei den Growls bleiben. Danke.

Dafür gibt es mit „The Call Of Arminsul“ wieder einen guten Song, das hört man auch schon am Intro. Und irgendwie hat man das Gefühl, daß an dieser Scheibe zwei verschiedene Menschen gewerkelt haben. Da gibt es Songs, die wirklich gut sind, denen eigentlich nur der perfekte Sound fehlt, und dann auch Stücke, bei denen man sich doch fragt, was der Künstler uns damit sagen will.

Alles in allem kann man jedoch sagen, daß sich FORLORN TALES seit der EP doch verbessert haben. Einmal beim Sound, für den man scheinbar deutlich mehr Mühe aufgewendet hat, aber auch beim Songwriting sind gute Ansätze zu erkennen und man hat deutlich mehr Ohrwurmmelodien auf die Scheibe gebannt als noch auf der EP vom Frühjahr. Nicht vergessen sollte man natürlich, daß es sich hier um das Debütalbum der Band handelt, und dafür ist es wirklich gut geworden. Da hat man doch schon ganz andere Dinge von etablierteren Bands zu hören bekommen. Von daher: Weiter so! Nur sollte man sich vielleicht auch noch einen Drummer suchen. Der Drumcomputer fällt zwar nicht zu stark auf, aber an manchen Stellen dann doch etwas zu sehr.  (Anne)


Bewertung: 6 / 10

Anzahl der Songs: 8
Spielzeit: 48:38 min
Label: Eigenproduktion
Veröffentlichungstermin: 02.12.2011
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