Zerogod - Microcosmic Chaos

zerogod_mircocosmicchaosZEROGOD sind zur Hölle nochmal keine dieser unbekannten vor sich hin dümpelnden Nummern im Untergrund mehr. Die um den Millennium-Wechsel gegründete Band spielt sich seitdem buchstäblich den Arsch ab und organisiert auch gerne eigene Festivals, um natürlich selbst dort auftreten zu können. Die massive Eigenwerbung der Band, auch mit Hilfe der beinharten Fans der Truppe aus der Westpfalz, grenzt oftmals schon an Spam, den man schnell wegklicken möchte. Aber Recht haben sie, denn ZEROGOD sollte man zumindest einmal gesehen und gehört haben, um zu begreifen warum die Fans die Band so hochjubeln.

ZEROGOD haben nach einigen Besetzungswechseln, seit dem Bestehen der Band, endlich eine eigenständige Spielart im sonst ausgelutschten Death Metal gefunden, der an die herausragenden Vertreter dieses Genres angelehnt ist. Ich höre Anleihen zu SIX FEET UNDER, BOLT THROWER und MONSTROSITY sowie stellenweise höre ich sogar ORPHANAGE raus. Die massive Bühnenpräsenz hinterlässt auch in den Songs der aktuellen Platte ihre Spuren. Alle spielen aufeinander abgestimmt und es gibt keine spieltechnischen Ausreißer, die den Hörspaß trüben könnten.

Alle Songs sind sehr eingängig und gehen sofort in Fleisch und Blut über. Hier fühlt sich der geneigte Death Metal Fan pudelwohl. Brutale, vor sich hin ballernde Titel werden durch clever gesetzte Breaks und Rhythmen aufgelockert und erreichen somit eine neue Klasse in diesem Genre. Die sehr gute Produktion aus dem TS-Musix Studio hilft hier nach. Eine so gute, klanglich auf die Musik abgestimmte Aufnahme, hört man im Death Metal sehr selten. Soundhexer Tommy hat hier das Beste aus der Band rausgeholt. Das Album "Microcosmic Chaos" ist kein Vergleich zum Gerumpel vom Vorgängeralbum "Bringers Of Dementia", bei dem die Songs zwar gut, die Produktion aber schlecht war. Da wären wir schon bei den Songs, die vor Ironie und Insiderwitzen nur so strotzen. "Painfood" geht auf die Kreation einer schmerzvoll scharfen Currywurst zurück, die es an einem Imbiss in ihrer Heimatstadt gibt.

Ich kann hier keinen Titel besonders hervorheben, denn ich finde alle gleich gut. Ich habe das Album in der Dauerschleife, und es wird mir nicht langweilig. Das ist mir bei Death Metal seit den Neunzigern schon lange nicht mehr passiert! Den einzigen Kritikpunkt, den ich anbringen kann, sind die krächzenden und kreisch-geröchelten Shouts von Frontgrunzer Florian Höh (Vocalis Brachialis), die eher etwas nerven und fehl am Platz wirken als die Songs zu bereichern. Auch wenn die genannten Kritikpunkte den Hörspaß schmälern, so gibt es sicher Leute, die das mögen. Ich hör drüber weg und und lass das Album noch eine neue Runde durchlaufen. Aus diesem Grund gibt es von mir einen Kauf- und gleichzeitig Konzert-Besuchsbefehl! (Andreas)


Bewertung: 8,5 / 10

Anzahl der Songs: 11

Spielzeit: 44:09 min
Label: TWS / Source Of Deluge
Veröffentlichungstermin: 18.05.2012
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