Shadows Fall - Fire From The Sky

SF_CoverHabe ich schon mal erwähnt, wie ich zu diesem melodischen Gesang bei ach so harter Mucke stehe? Nachdem meine einstige Hoffnung in diesem Sektor,UNEARTH, auch leider keine Ausnahme mehr bilden, kann ich mit dieser Musiksparte auch immer weniger anfangen. Bestimmt entgehen mir da einige hochgradige musikalische Talente, aber zum Glück haben andere Mütter auch schöne Töchter, und so bediene ich mich gerne woanders. Bei SHADOWS FALL ist es auch ein „Schade"-Fall für mich, denn musikalisch haben es die Jungs eigentlich ja immer schon drauf gehabt.
Das ändert sich auch nicht mit „Fire From The Sky", ihrem mittlerweile achten Studioalbum. Instrumental im recht hohen Level angesiedelt kann sich die Truppe aus Boston über eine weiterhin steigende oder zumindest gleichbleibende Fanbase freuen, auch nach 17 Jahren des Bestehens.

Ich habe mich nie wirklich mit SHADOWS FALL ausgiebig auseinandergesetzt, aber aufgrund der weitreichenden immerwährenden positiven Kritiken habe ich des öfteren hier und da mal rein gehorcht. Und immer war da etwas, was mich an der Combo gestört hat, hauptsächlich wohl der Gesang. Kein Wunder also, dass ich direkt beim ersten Song schon eine Gänsehaut der fiesen Art bekomme, wenn der Schmachtgesang in regelmäßigen Abständen zum Einsatz kommt.

SHADOWS FALL haben ja schon immer modern geklungen, aber bei „Fire From The Sky" fühle ich mich noch stärker als sonst in ein fast gezwungen modernes Kleid gezwängt. Ich stelle so manche Parallelen zu den frühen Neunzigern fest, als diese Crossover-Ära ihren Höhepunkt fand und allmählich in den heute noch begehrten Metalcore überschwappte. Damals war auch dieser synthetisch fette Sound sehr gefragt, es musste alles fett klingen, als würde ein Sumoringer in eine Friteuse springen, und das Fett würde nur so spritzen. Manch eine gute Band verlor damit an Authentizität und unterschrieb mit diesem Sound auch gleichzeitig ihr Todesurteil.

So auch bei dem vorliegenden Werk. Vieles klingt überproduziert und unnatürlich. Es gibt genug Ohrenpaare, die sich an diesem Sound weiden, mein Fall ist es nicht unbedingt, auch wenn es zu SHADOWS FALL oder im Allgemeinen zu diesem Stil passt. Mir ist da aber persönlich zu viel dran gedreht.
Zum Schluss der Platte gibt es dann auch noch zwei Livesongs als Beigabe, denn gerade auf der Bühne geben die fünf Jungs eigentlich immer ein gutes Bild ab.

Eine Enttäuschung ist „Fire From The Sky" beileibe nicht, vor allem die langjährigen Fans werden nicht enttäuscht sein, an mir läuft die Platte allerdings vorbei. Dennoch wird die Objektivität gewahrt und daher auch ein positives Urteil ausgesprochen, denn über Geschmack lässt sich ja bekanntlich nicht streiten. (Jochen)


Bewertung: 7,5 / 10

Anzahl der Songs: 14
Spielzeit: 58:49 min
Label: Razor & Tie Records
Veröffentlichungstermin: 17.08.2012

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