Space Mirrors - In Darkness They Whisper

Space_Mirrors_-_Whisper_coverWas kommt wohl dabei heraus, wenn eine (angeblich) talentierte russische Songschreiberin und Produzentin solch prominente Musiker wie u.a. Nik Turner und Alan Davey (beide bekannt von den Space-Rock-Urgesteinen HAWKWIND) für das dritte Album ihres Projekts SPACE MIRRORS gewinnen kann? Wie werden wohl vertonte, von H.P. Lovecraft inspirierte Sci-Fi-Geschichten, klingen?
Dies waren so die ersten Fragen, die ich mir nach Erhalt der Promo und dem zugehörigen Schreiben stellte. Und da ich eh (gerade) auf freakiges Zeugs stehe, war ich dementspechend gespannt. Doch dieser Zustand hielt nicht wirklich lange an...

Denn um Himmels Willen: Was hat Alisa Coral (ihr wisst schon, die ach so "talentierte" Komponistin) und ihre Schar an "Stars" denn hier auf  "In Darkness They Whisper" verbrochen??
War ich in den ersten zwei Minuten beim Opener "Shadow Over Innsmouth" noch recht begeistert von Sänger Martyr Lucifer´s (HORTUS ANIMAE) angenehm tiefen Organ, schwante mir bereits beim ersten kruden Tempowechsel Böses: Es klingt, als ob sämtliche Gastmusiker einfach ihre Parts für sich eingespielt haben und dann von Alisa zusammengestückelt und mit blechernem Drum-Computer unterlegt wurden - da passten so viele Elemente alleine schon im ersten Track einfach nicht zusammen, dass ich mich frage, ob dies hier wirklich eine "professionelle" Scheibe sein soll!
Die Solo-Klampfe fiedelt sich losgelöst vom Restrhythmus ins Nirgendwo, die Synthies (die ja eigentlich schön auf 80ies-Retro gehalten sind) haben so gut wie keine Bindung und der bereits erwähnte Drumcomputer wurde offensichtlich von einem Affen mit nervösen Fingern programmiert.

Und dieser Zustand zieht sich leider die nächste Stunde wie ein roter Faden durch dieses Album. Eigentlich müsste ich mich angesichts solcher Dreistigkeit schwarz ärgern, aber teilweise ist es dann sogar fast schon wieder zum Lachen, wie hier einfach ohne erkennbaren Zusammenhang Part an Part  in stümperhafter Manier aneinander geschraubt wurde - oder bin ich einfach nicht abgefuckt genug um die "Kunst" dahinter zu erkennen? Keine Ahnung. Die teilweise guten Ansätze und das eigentlich ins Auge gefasste "Space"-Konzept wird ja eigentlich durch die bereits erwähnten Synthies relativ gut eingefangen, aber auch hier wird desöfteren schwer übertrieben - da kann Tastenmann Björn Jeppesen noch so sehr Fachmann auf seinem Gebiet sein, bei SPACE MIRRORS finden sich seine Sounds arg überfrachtet! Das hat ein Herr Swanö beispielsweise auf seinen MOONTOWER und NIGHTINGALE-Platten um einiges geschickter angestellt. Eigentlich ne Frechheit meinerseits diese Ikone in diesem Review überhaupt zu erwähnen - seht ihn und seine Werke einfach als die audielle Antithese zu SPACE MIRRORS und ihr wisst was ich meine!

Ach ja, und wo finden sich eigentlich die eingangs erwähnten HAWKWIND-Burschen? Nun, bei der abschließenden "The Dreamquest of Unknown Kadath"-Triologie, die sich in gut 30 Minuten (*uaargh*) dahin zieht, hört man Flöte und Saxophon von Turner - aber ebenso wie der Rest in Free Jazz-Manier ohne Bindung zum eigentlichen Song; ob und welche Bass-Parts Davey eingespielt haben soll, ist nicht nachvollziehbar. Da war wohl das Namedropping eigentlicher Sinn und Zweck der Geschichte.

Fazit: Wer ein Musterbeispiel braucht, wie man Solo-Konzepte eben NICHT umsetzen sollte, ist mit "In Darkness They Whisper" bestens bedient. Schade eigentlich besonders um den talentierten Martyr Lucifer, der sich und seine Stimme hierfür hergegeben hat; seine Melodien sind eigentlich größtenteils gelungen - ohne ihn gäb´s glaube ich ne Bewertung im negativen Bereich... (Brix)


Bewertung: 2,5 / 10

Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 59:44 min
Label: Record Heaven / Transsubstance Records
Veröffentlichungstermin: 01.08.2012


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