Nur den wenigsten Bands gelingt es, konventionellen Black Metal der alten Schule mit Elementen des modernen Metalcores zu vermischen, und sich dabei nicht komplett zu blamieren. PORTA NIGRA gehören jedoch zu diesen seltenen Ausnahmen, die dazu auch noch Einflüsse aus epischem Doom Metal und progressivem Avantgarde hinzufügen. Wie gut derartige Kombinationen funktionieren können, stellen sie auf ihrem aktuellen Werk „Fin De Siècle“ eindrucksvoll unter Beweis.

Geboten wird handfester, grundsolider Black Metal, der in vielerlei Hinsicht Beachtung verdient. Die eiskalten Gitarrenspiel und das durchdringende Drumming wechseln stetig ab zwischen zahlreichen unterschiedlichen Einflüssen, ohne dabei den roten Faden aus den Augen zu verlieren. Dabei variiert PORTA NIGRA von stimmigen Klargesangspassagen, in denen auch kleinere Choräle für einen Hauch an Epik sorgen, und knüppelhartem Black Metal, der keine Gefangenen macht. Jeder Track begeistert durch seine ganz eigene Chronik, die von facettenreicher Dissonanz bis hin zu mitreißenden Läufen reicht, die allesamt einen melancholischen Schleier über dieses Album werfen.
Die Spannung, die in den Tracks, aber auch innerhalb von „Fin De Siècle“ allgegenwärtig ist, macht  es schwer, sich nicht von der Musik fesseln zu lassen. Ebenso sind die Vielschichtigkeit und die deutschsprachigen, durchaus interessanten Texte ein weiterer Grund, sich dieses Album immer und immer wieder anzuhören.

PORTA NIGRA bieten einen Black Metal, der an Ideenreichtum und Schwärze mit den alten NAGELFAR, NOCTE OBDUCTA aber auch stellenweise mit DEATHSPELL OMEGA, „Philosophem“ sowie Ähnlichem vergleichbar ist. Jedoch wirkt „Fin De Siècle“ durch  dezente Metalcore Elemente etwas moderner, aber auf einer Art und Weise, die auch Freunden der alten Schule nicht negativ in Ohr fallen wird. (Jannick)


Bewertung: 8 / 10

Anzahl der Songs: 7
Spielzeit: 51:01
Label: Debemur Morti Productions
Veröffentlichungstermin: 16.11.2012