Manchmal frage ich mich echt, ob ich hinterm Mond lebe. DUNDERBEIST aus Norwegen bestehen seit sechs Jahren, haben bereits ebenso viele Veröffentlichungen und sollen ausgiebig getourt haben - trotzdem habe ich von diesem Sextett bisher noch nie irgendetwas mitbekommen?! Sei´s drum, das hier vorliegende Album "Songs Of The Buried" soll ohnehin so etwas wie ein sinngemäßer Neuanfang für die Jungs aus Hedmark darstellen; für Newbies wie mich also gewissermaßen der rechte Einstieg zu den Donner-Biestern.
Jedenfalls erschlägt es mich gleich zu Beginn dieser Scheibe: Nach dem Akustik-Intro muss ich erst einmal die Soundeinstellungen an meiner Anlage auf "erträglich" stellen - die Produktion erscheint mir gnadenlos übersteuert, da hat es Gitarrist und Aufnahmeleiter Fredrik Ryberg ein wenig ZU dolle gemeint! Da wird wohl auch im Endmastering der renommierte Alan Douches (u.a. für MASTODON, CONVERGE und KVERLERTAK an den Reglern) nicht mehr viel haben ausrichten können. Es darf ja ruhig krachen, aber hier überspannen die Norweger den Bogen weitaus.
Diese Umstände machen es mir auch recht schwierig, diesem ohnehin schon chaotischen Stil-Mix aus Crossover à la SYSTEM OF A DOWN, Grunge- und Core-Einflüssen seine besten Seiten abgewinnen zu können. Sicher, manche Songs haben tolle Ohrwurm-Melodien ("Enter Exile" oder "Centuries"), aber irgendwie ist mir das alles insgesamt wie beim Sound zu überfrachtet und ohne wirkliche Linie gestrickt. Da helfen auch die ALICE IN CHAINS-Gesangslinien beim Titeltrack oder "Four Of The Seven" nix mehr: Diese Scheibe macht mich im Großen und Ganzen einfach nur tierisch nervös und gereizt.
Wenn das hier also der "Neustart" der Band ist, kann ich recht gut auf die folgenden Ergüsse verzichten. Reduzieren sich DUNDERBEIST in der Folge aber in künftigen Projekten in den kritischen Punkten, kann es vielleicht doch noch was werden - denn Potential hat die Truppe durchaus. (Brix)
Bewertung: 6 / 10
Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 34:06 min
Label: Indie Recordings
Veröffentlichungstermin: 16.11.2012
