Cayne - Cayne

cayne_caynePrinzipiell sind CAYNE ein Ableger der italienischen Formation LACUNA COIL. Mit Claudio Leo und Raffaele Zagaria sind zwei Musiker der ursprünglichen LACUNA COIL Truppe in jüngerer bzw. ferner Vergangenheit auch mit CAYNE in Erscheinung getreten. Man muss allerdings ehrlicherweise sagen, dass nicht viel mehr wie „Namedropping“ übrig bleibt, wenn man sich die Geschichte beider Bands genauer anschaut, denn die beiden CAYNE Gründungsmitglieder Leo und Zagaria haben LACUNA COIL bereits zu einem Zeitpunkt verlassen (kurz nach Aufnahme der ersten EP), als der internationale Durchbruch noch nicht einmal mit einem Feldstecher abzusehen war.

Man merkt direkt, die Wege beider Bands sind im letzten Jahrzehnt weit auseinander gegangen, was auch dem Umstand geschuldet ist, dass in der CAYNE Biografie zwischen den Jahren 2001 (Debütalbum „Old Faded Pictures“) und 2010 (eine Supportshow für SAXON) gähnende Leere herrscht. Schlagzeilen konnten CAYNE in letzter Zeit vor allem mit der traurigen Tatsache machen, dass der Gitarrist und Kopf der Band, Claudio Leo, vor wenigen Wochen und damit kurz vor Veröffentlichung des selbstbetitelten zweiten Albums verstorben ist (requiescat in pace).

Das macht eine Einordnung von „Cayne“ sicherlich nicht einfacher, die Band wird vorerst jedenfalls von den übrigen Mitgliedern weitergeführt, die nun „Cayne“ „on und off stage“ promoten dürfen. Wenigstens gibt es über dieses Album kaum etwas Negatives zu berichten, das Intro „The Stain“ wirkt zwar reichlich unnötig, aber was danach passiert, kann sich größtenteils hören lassen. Dabei klingen CAYNE tatsächlich in etwa so wie LACUNA COIL bis einschließlich „Comalies“ geklungen haben; Cristina Scabbia muss man sich natürlich wegdenken.

CAYNE sind tief im klassischen Dark-/Gothic Metal verwurzelt und haben zum Glück mit Giordano Adornato einen fähigen Sänger mit tiefer Stimme. Dabei verzichten CAYNE fast gänzlich auf Growls und auch auf weibliche Backing Vocals, so dass das Ergebnis wirklich rund klingt. Im Laufe der knappen Stunde kann man auf „Cayne“ einige Songperlen entdecken, die auch LACUNA COIL auf ihren letzten beiden Alben gut zu Gesicht gestanden hätten. Die beiden Highlights sind mit Sicherheit „Together As One“ und „King Of Nothing“, zudem hat es mir der ruhige Rausschmeißer „Like The Stars“ besonders angetan.

Richtig gut kommt auch die Kollaboration mit Andrea Ferro bei „Through The Ashes“, bei der man erkennen kann, dass beide Sänger in der gleichen Liga spielen. Was die Zukunft für CAYNE bringen mag, ist derzeit sicher offener denn je, mit diesem zweiten Album ist auf jeden Fall ein guter Grundstein gelegt, um einen Schritt aus dem LACUNA COIL Schatten heraus zu machen. (Maik)


Bewertung: 8 / 10

Anzahl der Songs: 13
Spielzeit: 57:00 min
Label: Graviton Music Services
Veröffentlichungstermin: 15.02.2013
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