Rotting Christ - Kata Ton Daimona Eaytoy

rottingchrist_katatondaimonaeaytoyVon ROTTING CHRIST hat man eine Weile nichts mehr gehört, aber jetzt, drei Jahre nach dem Release von „AEALO“ kommt der Nachfolger mit dem langen Namen „Kata Ton Daimona Eaytoy“ auf den Markt. Thematisch steht die Scheibe in einer Reihe mit ihren beiden Vorgängern „Theogonia“ und „AEALO“.

Es geht ganz allgemein um Mythologisches, um uralte Sagen und Geschichten. Dabei beschränken sich die Griechen nicht nur auf die sehr umfangreiche Mythologie ihres Heimatlandes, sondern bedienen sich weltweit. So findet sich neben einem Song über das Gilgamesch-Epos, einer der ältesten Dichtungen der Welt, auch ein Song, der auf den Inkaherrscher Pachacútec Yupanqui zurückgeht. Aber auch bei russischen und rumänischen Volksweisen bedient man sich, greift natürlich auch auf die eigene Mythologie zurück und auch das alte Persien lässt man nicht außen vor.

Das macht die Scheibe alleine schon vom Textkonzept her äußerst interessant. Noch interessanter ist jedoch die musikalische Umsetzung, die der Band wahrlich gut gelungen ist. Zwar bezeichnet man sich nicht mehr offiziell als Black Metal, sondern wählt lieber die Bezeichnung Dark Metal. Aber man kann immer noch deutlich die Wurzeln der Band heraushören. Und wenn man dann doch mal nach MOONSPELL klingt – dann verzeihe zumindest ich das sehr gerne.

Was ROTTING CHRIST jedoch auszeichnet, ist die Fähigkeit, auch folkige Elemente in ihre Musik einzubinden, ohne dabei nur ein Quäntchen an Härte zu verlieren. Im Gegenteil: Chöre, Flöten, Klavier und andere Instrumente verleihen der Musik eine Epik, die längst nicht jede Band erreichen kann. Und das offenbar mit verblüffender Leichtigkeit. Man scheut sich auch nicht davor, weiblichen (cleanen) Gesang einzusetzen, wenn dies dem Song dient, wie bei "Cine iubeşte şi lasă" oder "Ahura Mazdā-Aŋra Mainiuu" zu denen Suzana Vougioukli die Vocals beigesteuert hat.

Dabei schaffen es die Griechen, jedem Song auch musikalisch seine geographische Herkunft zuzuweisen und doch klingt das Ergebnis keineswegs wie ein wildes Sammelsurium verschiedener Folkloresongs. Alles ist stimmig, ROTTING CHRIST sind zu jeder Zeit herauszuhören. Epische Chöre unterstreichen die Musik und treten nie zu sehr in den Vordergrund. Einzig gegen Ende fällt die Scheibe leicht ab; die richtig genialen Songs stehen eindeutig am Anfang. Was aber nicht heißt, daß am Ende schlechte Songs kommen. Sie sind nur nicht ganz so stark wie die am Anfang von „Kata Ton Daimona Eaytoy”

Das einzige, was mich an “Kata Ton Daimona Eaytoy” etwas stört, sind die immer gleichen Drums, die nur selten mal vom einmal gewählten Schema abweichen. Das merkt man aber glaube ich erst, wenn man die Scheibe ein paarmal hintereinander hört. Wobei ich auch zugeben muß, daß das Album einige Durchläufe gebraucht hat, bis es gezündet hat. Am Anfang erschien es eher unspektakulär, aber wenn man dann erst mal richtig eingetaucht ist, dann offenbart einem “Kata Ton Daimona Eaytoy” auch seine Stärken. Und davon besitzt es eine ganze Menge. Hiermit konnten mich ROTTING CHRIST wirklich überzeugen und diese Scheibe wird definitiv noch öfter hier laufen.  (Anne)


Bewertung: 8,5 / 10

Anzahl der Songs: 11
Spielzeit: 55:53 min
Label: Seasons Of Mist
Veröffentlichungstermin: 01.03.2013
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