LOSS OF RESISTANCE aus Bad Kreuznach haben es geschafft, nach über einem Jahr der Tüftelei an neuen Songs, eine EP mit neuer Hörkost für den geneigten LOSS OF RESISTANCE-Fan fertigzustellen. Nachdem man mit der EP „Firm" im Jahr 2009 einiges an Aufmerksamkeit erregen und auch bei einigen Liveauftritten von sich überzeugen konnte, wurde es dann verdächtig still um die Band.
Hat sich das Warten auf die neue EP „Water Shapes" gelohnt? Den Anfang macht der Song „Bright Abyss" ,der als Abrissbirne beginnt und dann in einen fantastischen, an PARADISE LOST erinnernden, Part übergeht. Hier zeigt Sänger Eric, dass er, im Gegensatz zu den vorherigen Outputs der Band, sehr ausgereift clean und gleichzeitig dunkel singen kann. Der Sound ist auch für eine Eigenproduktion jedoch etwas grobschlächtig, bleibt aber dennoch überwiegend im angenehmen Bereich. „Waiting In The Sea" beginnt verhalten und bleibt auch schleppend über lange Passagen. Ein eher mittelprächtiger Song.
Reichlich Gehacktes gibt es denn zu Anfang von „Carry The Flag" zu bestaunen, allerdings schwenkt man schnell in schwerfälligere, mit donnernder Doublebass unterlegte Gefilde ein und gibt dem Song so mehr Druck. Der Song ist sehr abwechslungsreich, was das Riffing und die Melodien anbelangt. Sänger Eric beweist auch hier, dass er sein Organ äußerst variabel einsetzen kann, was den Song wiederum spannend macht. Was sich zuerst nach sinnlosem Aneinanderreihen von Versatzstücken anhört, entpuppt sich nach mehrmaligem Hören als clevere Komposition.
Der leider schon letzte Song „Never Forged" erinnert an die seligen Gothic-Metal Zeiten Anfang der neunziger Jahre. Die Angeber von LOSS OF RESISTANCE geben dem Song noch eine besondere Note mit auf den Weg, indem sie die Grundstimmung (Tonlage?) im Verlauf des Liedes zweimal anheben. Hier zeigt sich deutlich, wie ambitioniert die Musiker zu Werke gehen, und in welcher Liga diese mittlerweile spielen.
Insgesamt erfinden LOSS OF RESISTANCE den Melodic Death bzw. Gothic Metal nicht neu, und die Quoten-Träller-Trulla fehlt hier (glücklicherweise) auch. Ich kann es aber auch nicht nachvollziehen, warum man so viel Zeit in die Aufnahme von gerade einmal vier Liedern investiert. Andererseits würden die meisten Bands zwei Alben aus den Ideen in diesen vier Songs stricken. Da bin ich doch jetzt mal auf die weitere Entwicklung der Band gespannt. (Andreas)
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Bewertung: 7,5 / 10
Anzahl der Songs: 4
Spielzeit: 22:23 min
Label: Eigenproduktion
Veröffentlichungstermin: 14.06.2013
