Morgoth - Ungod

Morgoth UngodNachdem sich die Sauerländer auf ihrer Tour mit BOLT THROWER mal wieder zurückmeldeten und dort u.a. ihre neue Single „God Is Evil" präsentierten, war man doch auf ein neues Album gespannt. Dieses ebenso unheilige Machwerk steht nun in den Startlöchern und präsentiert eine Todesmetallband, die trotz aller eigens initiierten Eigentore wieder von den Toten auferstanden ist, und das nicht, um gleich wieder in die Grube zu fahren. MORGOTH scheinen im Jahr 2015 wieder für alle Schandtaten bereit zu sein und haben ihre letzten Zweifler hinter sich gelassen. Somit präsentieren sie nun mit „Ungod" ein erneutes Lebenszeichen, das nicht unbedingt nach dem letzten Aufbäumen klingt.

MORGOTH leben und lebten meiner Meinung nach vom unverkennbaren Organ von Frontmann Marc Grewe, der zwischenzeitlich ja auch in diversen anderen Projekten stimmlich vertreten war, u.a. bei INSIDIOUS DISEASE, einem Allstar-Death Metal Projekt, das bewies, wie sehr sich Grewe in dieser Materie wohl fühlt. Schnell ließ man die Abschiedsplatte der „Moorgötter" „Feel Sorry For The Fanatic" vergessen und seine Hardcore-/Crossover-Ausflüchte mit POWER OF EXPRESSION, denn hier muss echter Death Metal drumherum. Und so klingen MORGOTH auch in der heutigen Zeit. Allerdings wird wesentlich mehr Augenmerk auf Groove und Melodie gelegt statt auf stumpfes Geballer. Wenn es auch mal rau auf „Ungod" zugeht, so verhält sich dieser Zustand dezent zu den midtempolastigen Passagen des satt produzierten Albums. So hätte es mit MORGOTH weitergehen können, hätte man damals nicht den Überblick verloren und die doch sehr befremdliche und ungewohnte Richtung eingeschlagen.

Manchmal verfällt man sogar in ein Schmunzeln, wenn man die Parallelen zu den Glanztagen MORGOTHs wiedererkennt zu Zeiten von „Cursed"; dennoch bleibe ich bei der Meinung, dass die lokale Presse damals über Gebühr zum Erfolg der Band beitrug, vielleicht auch in einem gefährlichen Maße sowie in einer ungesund kurzen Zeitspanne.

Aber lassen wir die Vergangenheit nun endlich ruhen und konzentrieren uns auf die heutigen MORGOTH. „Ungod" ist ein guter Start, verlorenen Boden wieder gut zu machen und den Death Metal im heutigen Zeitalter zu manifestieren. Wer die Jungs damals nicht kannte, bekommt hier quasi eine neue Band vorgesetzt, die mit Gespür für Härte und Melodie vorgeht und bestimmt live ein gebührendes Comeback feiern kann. (Jochen)


Bewertung: 7 / 10

Anzahl der Songs: 11
Spielzeit: 46:29 min
Label: Century Media
Veröffentlichungstermin: 30.03.2015

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