Interview mit Alex Stöcker (Stallion)

interviews 20200316 stallion2Gerade erst haben die Schwaben von STALLION ihr drittes Langeisen "Slaves Of Time" veröffentlicht, schon hat sie unser Redakteur Ralf im Kreuzverhör des Interviews. Was Alex "Äxxl" Stöcker, Gitarrist und Gründungsmitglied der True Metaller zu sagen hat, lest ihr hier.

Ralf: Hi Äxxl, herzlichen Glückwunsch zum neuen Album„Slaves Of Time“. Wir scheinen ja auf STALLION zu stehen – es ist bereits das zweite Interview für Neckbreaker...

Alex Stöcker: Hey, freut uns, dass wir euch mit dem ersten Interview nicht gleich wieder vergrault haben, haha :) Danke erstmal für die Glückwünsche. Das ist schon irgendwie ein besonderes Album für uns, zum einen markiertes das Debüt von zweien unserer Mitstreiter und fühlt sich zum anderen auch besonders organisch und rund an.

Ralf: Eigentlich ist es das, was man von Euch erwartet: Schnelle Stücke, stampfende, rockige Songs – in wie weit habt ihr Euch Deiner Meinung nach weiter entwickelt?

Alex Stöcker: Richtig, die Stilmittel, die man von uns kennt, sind alle vorhanden. Was sich geändert hat, ist die inhaltliche Tiefe. Songwritingtechnisch haben wir ein paar Schippen drauf gelegt, da lernen wir immer noch jeden Tag neues und somit ist das immer „work in progress“. Das ist für den Hörer vermutlich nicht immer offensichtlich aber z.B. haben wir an ein paar Stellen etwas außergewöhnlichere Tonarten eingestreut, um dem Ganzen mehr Würze zu geben, das haben wir früher so nicht gemacht. Auch textlich sind die Songs dichter als früher.

Ralf: Welche Erwartungen habt ihr an Euer drittes Album, man sagt ja oft es wäre das Wichtigste der Karriere?

Alex Stöcker: Die Erwartung an uns selbst ist erstmal ganz profan ein besseres Album zu schreiben, als das zuvor. Am Ende müssen die Zuhörer beurteilen, ob uns das gelungen ist. Das Thema Karriere ist immer so eine Sache. Für eine Band unsere Größenordnung gibt es eigentlich keine echte Musikerkarriere. Wir machen Musik für eine sehr kleine Nische und werden nie davon leben können. Von daher ist das jetzige Album nicht wichtiger als das nächste, oder die letzten Alben. Wir versuchen einfach immer die bestmögliche Scheibe zu machen, die wir in dem Moment machen können und sehen dann, wo uns das hinträgt.

Ralf: Es gibt 2 neue Leute im Line-up...

Alex Stöcker: Stämpfe hat schon auf der Release-Show zu "From The Dead" gespielt und ist damit eigentlich kein Neuer mehr, sondern fester Bestandteil dieser Band und hat z.B. das Video zu "No Mercy" produziert. Clode ist sein Anfang letzten Jahres dabei und ein absolutes Tier an den Saiten. Wir sind sehr glücklich ihn an Board zu haben!

interviews 20200316 stallion1Ralf: Die Produktion schön knallig fett, habt ihr wieder selbst produziert?

Alex Stöcker: Cool, das freut uns zu hören. Ja, produziert haben wir wieder selbst. Für die Drum Aufnahmen waren wir in den Woodshed Studios bei Victor Santura, den Rest haben wir selbst aufgenommen. Den Mix hat Marco Brinkmann von den Hellforge Studios übernommen und der Mix ist megafett geworden. Marco hat die Platte außerdem co-produziert und über den ganzen Zeitraum des Entstehungsprozesses wertvollen Input geliefert.

Ralf: Ihr gehört ja mittlerweile bereits zu den etablierten Bands in Germany. Bist Du mit Eurem Status zufrieden? Wie viel macht ihr selbst oder habt ihr einen Manager mittlerweile?

Alex Stöcker: Wir sind super stolz auf das, was wir da erreicht haben und müssen uns selbst hin und wieder mal kneifen, um uns zu erinnern, dass das alles wirklich passiert ist. Klar, man wünscht sich immer, größere Bühnen zu spielen, oder neuen Länder zu sehen, aber wie ich schon erwähnt habe, machen wir Musik für eine Nische. Im Moment sieht es so aus, als würde diese Nische in Zukunft noch wachsen und wir dann evtl. mit ihr, aber das wird man sehen. Managen tun wir nach wie vor alles selbst.

Ralf: Wie ist das mit High Roller, seid ihr zufrieden mit dem Label und lassen die Euch freie Hand?

Alex Stöcker: Sehr zufrieden, wir haben drei tolle Alben mit HRR gemacht und das schöne ist - wie du bereits erwähnt hast - dass sie uns völlig freie Hand lassen, sowas ist absoluter Luxus in der Industrie.

Ralf: Gibt es schon Zusagen für die kommenden Festivals?

Alex Stöcker: Wir werden dieses Jahr u.a. auf dem Headbangers Open Air und dem Metalheadz Open Air zu sehen sein, kommt vorbei! :)

Ralf: Gibt es ein Traumpackage, eine Band mit der ihr mal gerne spielen würdet oder auch eine Traumlocation?

Alex Stöcker: Ich glaube DAS Traumpackage haben wir so nicht im Kopf. Es wäre sicherlich eine super Sache mit unseren Kumpels von Skull Fist auf Tour zu gehen, Mittel- und Südamerika wäre da sicherlich ein Traum.

Ralf: Was denkst Du über die heutige Metalszene, was ist super im Gegensatz zu früher und was geht gar nicht?

Alex Stöcker: Naja, es gibt "die Szene" so nicht, denke ich. Wenn du jetzt die Oldschool Metal Szene meinst: Ich finde es super, dass man die Möglichkeit hat viele von den alten Bands überhaupt einmal live zu sehen, die sonst in Vergessenheit geraten wären. Heute haben solche Bands nach 35 Jahren Reunions auf den Keep It True, das ist schon ganz groß. Auch der stetige Fluss an Nachwuchsmetalheadz stimmt einen hoffnungsvoll.
Was gar nicht geht, ist Menschenfeindlichkeit, das formulieren wir ja auch ganz deutlich in unseren Songs, aber das hat jetzt nicht speziell was mit der Oldschool Metal Szene zu tun, da gibt es andere Spielarten, die weitaus problematischere Verhältnisse zu dem Thema haben. Allgemein finden wir es immer gut, wenn Menschen in der Lage sind über ihren Tellerrand hinauszusehen und andere Ansichten tolerieren können.

Ralf: Viel Erfolg mit „Slaves Of Time“ und freue mich auf unser nächstes Interview. Was möchtest du unseren Lesern noch mit auf den Weg geben?

Alex Stöcker: Vielen Dank, Ralf! Wir grüßen euere Leser und hoffen, den ein oder anderen bei einer unserer Shows begrüßen zu dürfen :)

Wir benutzen Cookies
Für optimalen Benutzerservice auf dieser Webseite verwenden wir Cookies. Durch die Verwendung unserer Webseite erklären Sie sich mit der Verwendung von Cookies einverstanden