Millencolin + The Briggs + Serum 114 (14.11.08 - Saarbrücken Garage)

millencolin_-_machine_15.jpgIn Sachen Metalpackages wissen wir ja bereits, dass die Saarbrücker Garage einiges zu bieten hat. Doch nicht nur in diesem Genre kümmern sich die Veranstalter um wahre Schmankerl. Hier und da gibt es schließlich auch Punkevents, die es in sich haben. So ließ man Mitte November das Package bestehend aus SERUM 114, THE BRIGGS und den schwedischen MILLENCOLIN die Landeshauptstadt des Saarlandes unsicher machen.
Eine sehr viel versprechende Tour, vor allem da die Schweden erst vor geraumer Zeit ihr neues Album „Machine 15" auf den Markt geworfen haben, welches nicht von schlechten Eltern ist.

Den Anfang machte schließlich die Frankfurter Newcomer Band SERUM 114. Diese veröffentlichten erst vor kurzem ihr gleichnamiges Debütalbum, das sie nun auf der Tour mit MILLENCOLIN dem Publikum vorstellen durften. Musikalisch boten die vier Jungs eine ordentliche Mischung aus abwechslungsreichem, meist flotten, teilweise aggressivem Punkrock ein wenig Alternative und purem Rock. Die Jungs wussten tatsächlich zu überzeugen. Viel Publikum war allerdings noch nicht da um sich von den Newcomern berieseln zu lassen. Verstreut standen die Leute vor der Bühne und eine wirkliche Bewegung wollte noch nicht so ins Spiel kommen. Von daher versuchte Gitarrist und Sänger Esche auch immer wieder das Publikum ein wenig zu animieren, was dann doch das ein oder andere Mal gelang. Passend zu ihren sozialkritischen Songs gab es vor diesen mit einer Ansage noch einmal ein klares Statement. So wurde recht zu Beginn der Song „Lass uns Feinde sein" präsentiert der davon ausgeht, dass jeder Mensch einen Gegenpol hat. Weiterhin gab es mit „Zu Fett" eine gehörige Kritik an die abgehungerten Püppchen und Möchtegernmodels. Bei „Adrenalin" ließ es sich Frontmann Esche auch nicht nehmen über das Gitter ins Publikum zu springen, durch die Menge zu laufen, die Leute persönlich zu animieren und einfach nur Gas zu geben. Mit dem letzten Song „Las Vegas" gab es schließlich noch eine amüsante Tanzeinlage der Band und so nahm der Einstieg mit SERUM 114 auch schon ein Ende.

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Als nächstes bestiegen THE BRIGGS die Bühne. Diese hatten schon eher einen Status bei dem Publikum und dieses fand sich deutlich zahlreicher vor der Bühne ein. Obwohl die Musik im Vergleich zu der Vorgängerband nicht mehr so aggressiv und druckvoll war, fand allerdings deutlich mehr Bewegung in den vorderen Reihen statt. Dennoch hielt sich alles noch enorm in Grenzen und man hatte nach wie vor das Gefühl, dass die meisten Leute wohl wirklich nur wegen MILLENCOLIN ihren Weg in die Saarbrücker Garage gefunden haben. Aber das hinderte das eingespielte Team aus Los Angeles keineswegs eine solide Show abzuliefern. Überwiegend widmete man sich dem aktuellen Output „Come all you madmen". So gab es beispielsweise den Opener „Madmen", „Not Alone" oder „What was I thinking" zu hören. Auch der Los Angeles gewidmete Song „This is LA" durfte natürlich nicht fehlen. Aber auch ältere Tracks wurden nicht vernachlässigt und so wurde auch „Back to higher ground" zum Besten gegeben.

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Dann war es endlich soweit, dass die sympathischen Schweden die Bretter bestiegen. Sofort war nicht nur eine komplett ausgewechselte und viel bessere Stimmung da, sondern auch die Garage an sich war plötzlich recht gut gefüllt. Das zu Recht, denn bereits die ersten Minuten versprachen einen ausgezeichneten Gig von MILLENCOLIN zu werden. Die Jungs waren perfekt aufgelegt und die Kommunikation mit dem Publikum hätte nicht besser sein können. Auch die Meute vor der Bühne war wie ausgewechselt und es konnte endlich abgehen. Selbstverständlich präsentierten MILLENCOLIN einige Songs ihres neuen Albums „Machine 15". So gab es auch den gleichnamigen Songtitel um die Ohren. Auch „Detox" wurde zum Besten gegeben. Musikalisch haben sich die Schweden ja schon ziemlich verändert und das neue Album ist extrem popig geworden, was der üblichen Qualität allerdings keinen Abbruch schafft. Dennoch war ich persönlich froh, dass es jede Menge Songs von dem im Jahre 2000 erschienenen Album „Pennybridge Pioneers" auf die Ohren gab. Relativ zu Beginn der Show gab es erstmal das Schmankerl „Fox" zu welchem die Fans auch bereits fleißig mitgrölten und ihre Helden auf der Bühne abfeierten. Als Dank dafür gab es von den Schweden erst einmal ein gewaltiges Lob gegenüber dem Stuttgarter Vortermin. Man sah den Jungs an, dass es ihnen in Saarbrücken wirklich sehr gut gefallen hat. Dem Publikum ging es allerdings ähnlich, nachdem schließlich noch „Material Boy" und „Penguins and Polarbears" präsentiert wurde. Im Grunde wurde eigentlich enorm viel von der Pennybridge gezockt, denn auch „Mayflower" und „Devil Me" hatten es erfolgreich in die wunderbare Setlist geschafft.
In der Zugabe der Jungs wurde es dann zunächst einmal traurig und „The Ballad" wurde zum Besten gegeben. Eine Wahnsinnsballade einer Wahnsinnsband. Meiner Meinung nach absolut mitreißend und genial Live vorgetragen. Zum krönenden Abschluss durfte die Meute bei „No Cigar" noch einmal richtig aus sich rausgehen und den Bau abreißen. Auch wenn die Setlist enorm gut gewählt war und eigentlich fast keine Wünsche offen blieben, hätte ich mir nach wie vor noch weitere Songs gewünscht, aber im Grunde haben sie lang genug gespielt. Ein absolut genialer Auftritt einer genialen Band, von der man hoffen kann, dass sie noch sehr lange Zeit Musik machen und sich auch bei uns in Saarbrücken wieder blicken lassen. (Sebastian)

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Weitere Bilder findet ihr wie immer in unserer Galerie . Alle Bilder sind von Ryka.

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