Velvet Viper - Pilgrimage (Remastered)

velvetviper pilgrimage2In den Achtzigern, als es weder Streamingdienste noch Social Media gab, mussten Bands noch regelmäßig Alben veröffentlichen, um Einnahmen zu generieren und ihren hart erarbeiteten Bekanntheitsgrad nicht sofort wieder zu verlieren. Dies mag auch der Grund sein, warum ZED YAGO, recht kurz nach ihrem 1988 veröffentlichten Debüt „From Over Yonder“, 1989 mit „Pilgrimage“ bereits den Nachfolger veröffentlichten. Die Gruppe hatte damals eigentlich alles, um spätestens mit ihrem dritten Album den ganz großen Durchbruch zu schaffen. Doch zu einer dritten Scheibe sollte es zumindest in der Urbesetzung, nicht mehr kommen.

Die ehemalige Sängerin Jutta Weinhold gründete schließlich VELVET VIPER, welche jedoch nach ihrem Zweitwerk „The 4th Quest For Fantasy“ (1992) unglaubliche 26 Jahre auf Eis lagen und erst 2018 mit dem von Kai Hansen produzierten „Respice Finem“ zurückkehrten. Die Gründe, warum das zweite Album aus dem Hause ZED YAGO, wie bereits das Debüt am 21.08. unter dem Namen VELVET VIPER und mit einem neuen Cover versehen wiederveröffentlicht wurde habe ich ja bereits beim Remaster von „From Over Yonder“ dargelegt.

Wenn im Promotext ein wenig dramatisiert von der Rock 'n' Roll-Seuche Egoismus, die 1990 für das Ende ZED YAGOS sorgte, die Rede ist, merkt man schnell, dass die Wunden, zumindest bei Jutta Weinhold, noch nicht so ganz verheilt zu sein scheinen. Allerdings veröffentlicht sie mit VELVET VIPER seit der Rückkehr regelmäßig neue Musik, während man von ZED YAGO seit Jahren nichts mehr hört. Ich bin mir auch nicht sicher, ob die Band noch existiert oder heimlich, still und leise begraben wurde. Die Webseite existiert zumindest nicht mehr und das letzte Album namens „Pirates Of Metal“ datiert auf das Jahr 2010.

Doch zurück zur Wiederveröffentlichung von „Pilgrimage“. Für das Remaster zeichnet erneut Alexander Krull verantwortlich. Dieser hat ganze Arbeit geleistet und der Scheibe einen hervorragenden Klang verpasst. Zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung war die Scheibe nicht ganz so erfolgreich wie „From Over Yonder“, welches mittlerweile einen gewissen Kultstatus innehat. Musikalisch knüpfte man natürlich nahtlos an den Vorgänger an. Ich bin jedoch der Meinung, dass das Material auf „Pilgrimage“ etwas stärker ist als das auf „From Over Yonder“.

Nummern wie „Black Bone Song“, „The Man Who Stole The Holy Fire” oder “The Pale Man” sprechen für sich. Als Bonus gibt es noch vier Stücke vom 1991 veröffentlichten gleichnamigen Debüt von VELVET VIPER von denen „Ring Of Stone“ klar das stärkste ist. Wem „Pilgrimage“ noch in seiner Sammlung fehlt, der sollte über einen Kauf ernsthaft nachdenken. (Matthias)

Bewertung:

Matthias0,0 - / -

Anzahl der Songs: 15
Spielzeit: 65:54 min
Label: Massacre Records
Veröffentlichungstermin: 21.08.2020

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