Angelus Apatrida - Angelus Apatrida

angelusapatrida angelusapatrida"Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt.“ Diese Erfahrung mussten auch ANGELUS APATRIDA machen. Denn eigentlich hätten die Spanier 2020 ihr zwanzigjähriges Bestehen gefeiert. Doch dann machte „Du-weißt-schon-wer“ der Band einen genauso gewaltigen Strich durch die Rechnung wie uns allen. Aber zumindest eine positive Seite hat die Angelegenheit dann doch, hatte man anfangs nur die Veröffentlichung einer EP für 2021 geplant, so entschied man letztendlich, den Lockdown zu nutzen und gleich ein komplettes Album einzuspielen.

Dieses hört nun auf den Namen „Angelus Apatrida“ und ist bereits das siebte Studiowerk der Gruppe. Die Entscheidung, ein Werk nach sich selbst zu benennen, ist immer ein Statement, aber auch ein Wagnis.

Natürlich gibt es eine ganze Latte an hervorragenden Scheiben, die nach Bands benannt sind. Man denke nur an das schwarze Album von METALLICA, das ja auch als „Metallica“ bekannt ist oder das Debüt von SKID ROW. Es gibt aber auch jede Menge Veröffentlichungen, deren Titel gleichzeitig auch der Name der Urheber ist, die einfach nur schwach sind. Ich denke hierbei zum Beispiel an das 2020 veröffentlichte „Böhse Onkelz“ von der gleichnamigen Band.

Doch ANGELUS APATRIDA machen hier alles richtig und liefern uns, nachdem ein Großteil von uns den Namen wohl über zwei Jahrzehnte falsch ausgesprochen hat, auf dem Cover von „Angelus Apatrida“ in Lautschrift nun endlich die Auflösung, wie man sie nun richtig ausspricht. Und zwar (“/ˈan-je-lus - a-ˈpa-tri-da/").

Doch was hat sich bei den Jungs aus Albacete seit dem Vorgänger „Cabaret De La Guillotine“ (2018), der für mich damals ganz klar zu den besten Thrash Alben des Jahres zählte, musikalisch getan?

Nun was sofort auffällt ist der tiefere und kraftvollere Klang. Was auch daran liegt, dass ANGELUS APATRIDA sich erstmals entschieden haben ihre Instrumente einen Halbton runterzustimmen und nun in Drop D unterwegs sind. Auch der Gesang von Guillermo Izquierdo klingt etwas aggressiver als auf den bisherigen Veröffentlichungen. Sonst hat sich nicht allzu viel verändert.

Mit „Indoctrinate“ geht es gleich heftig los und der Song überzeugt von der ersten Sekunde an. Mit „Bleed The Crown“ und „The Age Of Disinformation“ legen die Südeuropäer direkt nach. In den Texten zeigt sich Izquierdo enorm sozialkritisch. Songs wie „Disposable Liberty“, „We Stand Alone” und “Empire Of Shame” sprechen da eine deutliche Sprache. Was nicht verwundert, wirft man mal einen Blick auf die derzeitige Lage in Spanien.

„Angelus Apatrida“ strotzt nur so vor hervorragenden Songs. Von denen „Childhood’s End“ ganz klar der Stärkste ist. Bereits mit „Cabaret De La Guillotine“ lieferten ANGELUS APATRIDA ordentlich ab. Mit „Angelus Apatrida“ setzen sie noch locker einen drauf. (Matthias)

Bewertung:

Matthias9,5 9,5 / 10

Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 46:37 min
Label: Century Media
Veröffentlichungstermin: 05.02.2021

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