Pop Evil - Versatile

pop evil versatile 200POP EVIL veröffentlicht ihr neustes Studioalbum „Versatile“ am kommenden Freitag den 21. Mai 2021. Damit ist es die sechste Platte und zugleich die erste mit ihren neuen Produzenten und Musikern, die dem Album einen genreübergreifenden Kontrast verpassen wollten. Das was nach einem neuen Anschliff klingt, entpuppt sich eher als Identitätskrise, die die Band nach 10 Jahren bestehen zu scheinen hat. Ob der neue Sound wirklich überzeugen kann, das erfahrt ihr hier im Bericht.

 

 

„Let The Chaos Begin“ ist wohl ein sehr passender Start für ein Album. Vor allem für ein Album wie dieses. Die Gitarren sind am schreddern und laden einen mit offenen Armen ein. Darüber gelegt findet man den starken Gesang von Leigh Kakaty, der ordentlich Schwung in die Sache bringt und den Song noch eine Nummer härter wirken lässt. Doch was sucht da der überaus überlagerte Dubstep Sound, der das Gesamtpaket zerstört? Die künstlerische Freiheit lässt nichts unversucht.

Auch „Set Me Free“ wird durch den Verzerrer gejagt, der etwas zu stark eingestellt wurde. Durch das Dubstep Geschrei mit den verbundenen Alternativ-Metal Zügen und dem Pop wird er zu einem klassischen Alternativ Song, der locker in jedem Radio rauf und runter laufen kann, bis man ihn nicht mehr hören mag und kann.

Was haben FALL OUT BOYS und BAD WOLVES mit POP EVIL gemeinsam? Ab sofort die musikalische Mischung aus beiden Bands. Die Band kombiniert diese und lässt daraus eine Mixtur aus hohen, grellen Pop-Elektro-Passagen und harten Riffs entstehen. Die Riffs, die einen breakdownlastigen Song zustande bringen können, gehen leider in dem poppigen und leichten Sing-Sang unter.

Und weiter geht’s mit der neuen, innovativen Musik. „Work“ beginnt mit einem Intro, das normalerweise an einen Pre-Chorus von der Band THE SCORE erinnert. Im Großen und Ganzen klingt er auch nach einer Produktion dieser Band. Nur, dass diese nicht vergisst den Dubstep und Verzerrer auszuschalten, sodass es im Endeffekt eine Reizüberflutung fürs Ohr wird! Denn gegen Ende steigert sich der Song in seiner ganzen Power, was per se nicht schlecht ist, jedoch so laut und überlagert klingt, dass man vergisst, wo oben und unten ist.

„Stronger (The Time Is Now)“ hat einen monotonen Aufbau, hin zu einem Refrain, dessen „Stärke“ zu wünschen übrig lässt. Auch die Passage „There‘s no fire in my eyes, they say that rock is still dead“ kommt irgendwie nur halbherzig herüber, wenn der gesamte Song sich musikalisch, als auch textlich nur wiederholt und die Message leider verfehlt.

Nach der Hälfte des Albums wendet sich zumindest die textliche Seite, die an Stärke gewinnt. Man bewegt sich zwischen emotionalen und motivierenden Passagen und Phrasen, die einen motivieren. Auch gesellschaftliche Inhalte, die bei „Raise Your Flag“ (was ein wenig an Katy Perrys „Roar“ erinnert) oder „Human Nature angesprochen werden, heben das Album ein wenig.

„Survivor“ ist auch der erste und einzige normale Track, der endlich aus spielbaren Instrumenten besteht, der nicht überladen ist. Gegen Ende kommt es zu einem kurzen Plot Twist, als der Song sich kurzzeitig wie einer von TWENTY ONE PILOTS Songs anhört.

Trotz der 12 Songs bleibt auch nach mehrmaligen Hören keiner so wirklich haften. Es scheint so, als wäre der Band das Texten der Songs teilweise zu wider geworden, weshalb man lieber auf Wortwiederholungen setzte. Zusätzlich gibt es musikalisch überlagerte Passagen, die kein angenehmes hören entstehen lassen, als auch ziemlich monotone und eingängige Passagen, die wenig Abwechslung bieten. Ein genreübergreifender Kontrast entsteht, der einen touch too much hat. Am Stück sollte man sich das Album vermutlich nicht anhören, sondern lieber einzelne Songs, die eine aussagekräftige Message enthalten. Einzig und allein ist das Cover-Artwork unglaublich gut geworden und enthält mit seinem Riesenungeheuer einen tollen eyecatcher! (Sarah-Jane)

 

 

Bewertung:

sarahjane6,0 6 / 10


Anzahl der Songs: 12
Spielzeit: 00:42:00
Label:eOne / SPV
Veröffentlichungstermin: 21.05.2021

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