Unto Others - Strength

untoothers strenghtNachdem IDLE HANDS vor zwei Jahren mit ihrem Debütalbum „Mana“ einiges an Staub aufwirbeln konnten, dürfte es keine Überraschung gewesen sein, dass sich nun Roadrunner die Dienste dieser Band gesichert haben, die nach einem erzwungenen Namenswechsel nun unter dem Namen UNTO OTHERS existieren.
Klar ist das irgendwie doof für die Band, hat der Truppe aus Portland aber auch nochmals etwas zusätzliche Publicity gebracht.

Aber ganz egal, ob nun IDLE HANDS oder UNTO OTHERS, an der musikalischen Ausrichtung der Band hat sich mal gar nichts geändert, „Strength“ kann man wirklich guten Gewissens als logischen Nachfolger zu „Mana“ bezeichnen und irgendwie ist das auch gut so, denn wenn es schon neue Helden gibt, dann sollten sich diese auch erst einmal in ihrem Genre etablieren.

In meinen Ohren klingt Album Nummer zwei sogar noch in allen wesentlichen Punkten etwas besser. Der Sound ist druckvoller, die Songs sind noch eingängiger, die Atmosphäre noch etwas düsterer, „Strength“ ist tatsächlich so ein Album, das einen bereits beim ersten Hören in den Bann zieht und mag es Zufall sein oder nicht, dass der erste Song den Namen „Heroin“ trägt, dieses Album hat ein enormes Suchtpotential.

Und vor allem klingt diese Band in einer Zeit, in der es so ziemlich alles bereits gegeben hat, vergleichsweise eigenständig. Zwar liest man ständig etwas von Namen wie KILLING JOKE, IRON MAIDEN, THE CURE, PARADISE LOST und viele andere mehr und das mag alles auch irgendwie passen. Für mich persönlich klingen UNTO OTHERS so, als wenn NEW MODEL ARMY Gothic Metal machen würden. Die Eigenständigkeit ergibt sich meiner Ansicht nach daraus, dass die Band aus den USA härter und düsterer zu Werke geht als die durchschnittlichen Gothic Rock Bands, man hat in vielen Songs aber auch gleichzeitig so eine melancholisch-poppige Stimmung, die Heavy Metal Bands normalerweise gerade nicht haben. Vermutlich gab es seit TYPE O NEGATIVE keine Düstermetal Band mehr, die so ein großes Crossover Potential mitbringt.

Dabei überzeugt „Strength“ dann tatsächlich auch von Anfang bis Ende. Finden sich zu Beginn mit „Heroin“ und „Downtown“ die etwas straighteren Songs, so agiert die Band mit zunehmender Spieldauer etwas experimentierfreudiger und insbesondere in der zweiten Albumhälfte weiß man gar nicht so genau, welchen Song man jetzt besser finden soll. „Just A Matter Of Time“, das mit einem richtig coolen Riff gesegnet ist oder doch „Summer Lightning“, das fast schon eine positive Stimmung vermittelt und dezent tanzbar ist.
Wenn ich mich entscheiden müsste, dann würde ich „Instinct“ als Albumhighlight sehen, weil die Nummer perfekt in Szene setzt, wo der Unterschied liegt zwischen anderen Bands und UNTO OTHERS. Erwähnt werden muss definitiv auch noch das Cover von „Hell Is For Children“. Wenn am Ende eine Fremdkomposition so klingt, als hätte die Band den Song selber geschrieben, dann hat man nicht so viel verkehrt gemacht.

Am Ende des Tages ist genau das auch das Gesamtfazit für dieses durchweg starke und intensive Album, das ich wirklich jeder und jedem empfehlen möchte. Die Truppe aus Oregon hat nicht nur nicht so viel verkehrt gemacht, nein sie hat verdammt viel richtig gemacht. (Maik)

Bewertung: 

Maik 20169,0 9 / 10

Anzahl der Songs: 12
Spielzeit: 46:20 min
Label: Roadrunner Records
Veröffentlichungstermin: 24.09.2021

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