Ich gebe gerne zu, dass es vielleicht nicht ganz so viel Sinn ergibt, ein Album vorzustellen, das bereits im September des letzten Jahres veröffentlicht wurde. Andererseits sollte doch eigentlich erlaubt sein, was gefällt. Und das Debütalbum dieser Berliner Band gefällt mir ziemlich gut, wenngleich es mich nicht ganz so vom Hocker reißen kann wie das letzte Album der ähnlich gelagerten Band VENUES vor ein paar Monaten.
Vermutlich ist das VENUES Album, ich rede von „Solace“, dann auch einer der Hauptgründe, warum ich mir dann doch nach langer Zeit dieses Album hier zum Hören vorgenommen habe, bevor im Juni 2022 bereits der Nachfolger erscheinen wird. Dabei sind FUTURE PALACE so eine Band, die man ganz problemlos lieben und hassen kann, unter Umständen geht sogar beides gleichzeitig.
Die beiden Musiker sowie die Sängerin aus der Hauptstadt agieren auf ihrem ersten Album halt recht modern, recht poppig und sind sicherlich eine der softeren Bands aus dem Hause Arising Empire.
Ansonsten brauche ich eigentlich jetzt nur noch das Wörtchen „emo“ in den Raum zu werfen und dann weiß man sofort, was damit gemeint ist.
„Escape“ bietet je nach Betrachtungsweise eben Licht und Schatten, mir persönlich gefallen die sehr melodischen Songs gut und auch mit dem Sound komme ich gut klar, weil hier auch Christoph Wieczorek von ANNISOKAY seine Finger mit im Spiel hatte, und der kriegt so modernen Kram halt gut hin. Dieses Album klingt definitiv nicht nach einem Debütalbum und das Trio ist in den engen Grenzen seines Emo/Alternative Rock durchaus um Abwechslung bemüht. Auf der anderen Seite stellt man sich als Hörer natürlich schon die Frage, wohin denn die Reise der Band gehen soll, wenn bereits das erste Album so vorhersehbar und wenig mutig klingt wie es bei „Escape“ der Fall ist.
Beim nächsten Mal darf es also gerne etwas mehr Post Hardcore sein und dafür dann weniger elektronisches Gedöns oder einfach mehr Songs, die in die Richtung von „Anomaly“ oder „Illusionist“ gehen. Wie gesagt, „Escape“ gefällt mir persönlich ganz gut, ich könnte bei anderer Betrachtungsweise aber problemlos das Ding auch völlig verreißen. (Maik)
Bewertung:
7 / 10
Anzahl der Songs: 11
Spielzeit: 40:09 min
Label: Arising Empire
Veröffentlichungstermin: 18.09.2020
