Ronnie Romero hat`s schon wieder getan! Nach seinem Coveralbum "Raised On Radio" im April 2022, veröffentlicht der RAINBOW-, MSG- und SUNSTORM-Sänger ein weiteres Tribute-Album als „Follow Up“ mit dem Titel "Raised On Heavy Radio". Frontiers Music bringt den Longplayer am 27. Januar auf den Markt.
Faktisch unbestreitbar dürfte sein, dass der 41-jährige Chilene über eine der besten, vielseitigsten und voluminösesten Stimmen in der Neuzeit des Hardrocks/ Heavy Metal verfügt. Dass seine Stimme der des großen Ronnie James Dio sehr ähnelt, sicherlich auch Hauptargument, ihn bei der sporadisch auftretenden Formation von Richie Blackmore`s RAINBOW zu verpflichten.
Wie schon beim ersten Coveralbum, welches frühe Rockklassiker im AOR der 60er, 70er und 80iger Jahre umfasste, die Einfluss auf die Musik Romeros hatten und in einen überwiegend härteren Kontext gesetzt wurden, hat sich der Sänger nun weitere Klassiker, dieses Mal der Sparte Heavy- Metal, vorgenommen.
Gemeinsam mit Jose Rubio (Gitarre), Javi Garcia (Bass), Andy C (Drums) und Frontiers Produzent und Multi-Instrumentalist Alessandro Del Vecchio (Keyboards), zollt er diesmal erneut Tribut an legendäre Künstler und Bands wie OZZY OSBOURNE, METALLICA, ACCEPT, IRON MAIDEN, BLACK SABBATH, JUDAS PRIEST, DEEP PURPLE und weitere. Zu den Aufnahmen gesellten sich einige Gastmusiker, zum Beispiel Chris Caffery (SAVATAGE), Roland Grapow (MASTERPLAN, HELLOWEEN), Gus G. (OZZY OSBOURNE) und andere.
Um eines voranzustellen. Ich bin mir sicher, dass sich Ronnie Romero in bester Absicht aus großer Wertschätzung der zwölf Songs angenommen hat. Eigentlich stimmt auf der Platte auch alles und es ist sehr kurzweilig, sich die Compilation anzuhören. Ronnie Romero zeigt gewohnt auf höchstem Niveau alle Facetten seiner einzigartigen Stimme und trifft alle Töne perfekt. Natürlich kommt jetzt das "aber". Aber manche Songs sind im Original halt schon einzigartig und mit dem dazugehörigen Sänger äußerst stark verknüpft. So ist "Fast As A Shark" ohne Udo Dirkschneider gut aber ungewohnt, obwohl Ronnie Romero sicherlich über die bessere Stimme verfügt. Auch "Hallowed The Name" ist richtig klasse aber ich würde immer den Song mit Bruce Dickinson bevorzugen, zu exzeptionell ist dessen Stimme. Gleiches gilt für "Turbo Lover" von JUDAS PRIEST. Zwar orientiert sich der Song exakt am Original, wird auch bärenstark gesungen, aber ich vermisse Rob Halford.
So muss jeder für sich entscheiden, ob man dieses Album wirklich benötigt. Das heißt mit Sicherheit nicht, dass es defizitär ist. Man kann es in Gänze sehr gut hören und es macht auch richtig Spaß; die Band arbeitet hervorragend und Ronnies Stimme ist phänomenal. Das zeigt sich in erster Linie bei der herausragenden Umsetzung von BLACK SABBATH-Songs, wie hier "The Shining" oder "A Light In The Black" von RAINBOW.
Fazit: Ronnie Romero huldigt seinen Idolen und seinen Inspirationsquellen. Die unterstützende Band setzt dazu einen knallharten Rhythmus, ist handwerklich absolute Oberliga, bleibt aber immer stark am Original dran. Bestimmte Songs sind meiner Meinung nach allerdings zu sehr mit dem Alleinstellungsmerkmal des Original-Shouters verknüpft. Trotzdem hat das Album seine Reize und ist äußerst kurzweilig. Der Chilene ist einer der besten Sänger der Welt und ich wünschte, er würde neues Material mit RAINBOW aufnehmen oder Sänger bei BLACK SABBATH werden. Mit einem Slogan liegt sein Plattenlevel zum neuen Cover-Album definitiv richtig: "A Great Singer Sings Great Songs". (Bernd Eberlein)
Bewertung:
7 / 10
Label: Frontiers
Anzahl der Songs: 12
Spielzeit: 45:56 min
Veröffentlichungstermin: 27.01.2023
