Spider Rockets - Ever After

spiderrockets_everafter.jpg Mit ihrem dritten Output „Ever After“ versuchen die SPIDER ROCKETS aus New Jersey auch hierzulande Fuß zu fassen. Der Vierer um Frontfrau Helena Cos rühmt sich, in den Niederungen unzähliger Subgenres im Rockbereich ihren eigenen Sound kreiert zu haben – indem sie klassische Metal-Elemente und Rock-Riffs mit dunklen Einflüssen vermischen. Heraus kommt dabei ein sehr modern klingender Sound – und wenn sogar Gitarrengott Slash verkündet, wie angetan er von dem Quartett ist, dann sollte man auch getrost entsprechend Hochwertiges erwarten können...

Modern ist der Sound der SPIDER ROCKETS definitiv. Die Band hat hier so viel ineinander gemixt, dass es schwer fällt, alle Zutaten herauszuhören – beginnt der Opener „Too Far“ noch mit einem angenehm düster-metallischem Eingangsriff, tönt Shouterin Helena zunächst leicht gothic-lastig (XANDRIA lassen grüßen), wechselt jedoch alsbald Richtung GUANO APES und der musikalische Klangteppich im Hintergrund zeigt sich ebenso wandlungsfähig. Zu „Simple“ drehen SPIDER ROCKETS ein wenig mehr auf – Helenas Shouting wird zeitweise aggressiver und die (erneut leicht im Hintergrund verbleibende) Gitarrenfraktion rumpelt erfreulich rockig vor sich hin.

Zu „Hate“ können sich die Vier nochmals ein wenig steigern, lassen sogar zunächst Klasse wie RAGE AGAINST THE MACHINEs „Bombtrack“ erhoffen, fallen dann mit der Nummer aber wieder ein wenig auf gehobenes straight-rockendes Niveau zurück. Dafür ist dann „Something More“ ziemlich spacig geraten.
Mit „Facing Fear“ fährt die Instrumentaltruppe ein mächtig groovendes Brett auf – das Gesangsarrangement verhindert dann zwar ein straightes Abrocken, macht allerdings aus dem Track ein ziemlich interessantes Erlebnis.

Mit „Reasons Of Deceit“ haben die SPIDER ROCKETS auch eine handfeste Ballade im Programm – Helena haucht hier bisweilen arg herzzerreißend ins Mikro. Dafür dreht die Band zur zweiten Hälfte des Songs mächtig auf und rockt in den gewohnten düsteren Midtempogefilden weiter. Einen zweiten Hauch von RATM gibt es mit dem flotten „What I Want“, bevor ein erfrischend aufgerocktes BEATLES-Cover von „Helter Skelter“ den Höhepunkt des Albums bilden kann.

Danach kann das gleichermaßen knackig wie abwechslungsreiche „Names“ noch Punkte einheimsen, bevor sich nach äußert knappen 36 Albumminuten das über weite Strecken etwas zu seicht geratene „Whispers“ aus „Ever After“ herausschleicht.

„Ever After“ ist ein Album, das man mehrfach hören muss, um die vielen Facetten der Songs zumindest annähernd aufnehmen zu können. Dass einige der zehn Songs nicht wirklich mitreißen können und zum Druck auf die „Skip“-Taste verleiten, lässt sich angesichts einiger wirklich interessanter Nummern einigermaßen verschmerzen. Dennoch ist die Scheibe sich nicht für jedermann geeignet. Wer allerdings ein Faible für Crossover hat und auch einer Mixtur á la „XANDRIA meets RAGE AGAINST THE MACHINE“ offen gegenübersteht, der darf gerne alle verfügbaren Ohren riskieren. (Naglagor)

Anspieltipps: „Too Far“, „Hate”, „Helter Skelter“

 

Bewertung:   6,5 / 10

Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 35:5 min
Label: Locomotive Music
Veröffentlichungstermin: 12.10.2007

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