Fires Of Babylon - Fires Of Babylon

fires_of_babylon.jpgFIRES OF BABYLON ist durchaus als All-Star-Truppe zu bezeichnen, befinden sich ausnahmslos namhafte Musiker in ihren Reihen. Dass die Kollaboration allerdings von der Plattenfirma ausging verleiht dem ganzen ein wenig Casting-Touch. Diese trat an WINTER`S BANE-Gitarrist Lou St.Paul heran, ob er nicht ein weiteres Projekt auf die Beine stellen könnte.
Als Frontmann wählte er einen der besten, der im US-Metal zu finden ist, nämlich Rob Rock, der schon IMPELLITERI, AXEL RUDI PELL und WARRIOR seine Stimme lieh, aber auch schon vier Solo-Alben vorzuweisen hat. Die dicken Saiten bedient mit Kelly Conlon ein Mann, der mit Referenzen bei DEATH und MONSTROSITY eher aus der härteren Ecke kommt. Und an den Kesseln sitzt Bob Falzano, der wie schon so viele eine Tour mit ANNIHILATOR bestritt.

Somit dürfte die Richtung klar sein bei dieser neuen Kapelle, klassischer amerikanischer Powermetal steht auf dem Speiseplan. Und der orientiert sich hörbar an den 80er Jahren als der Heavy Metal im Aufbruch war. Doch so richtig nach Aufbruch klingen die Vier nicht, viel mehr haben sie sich einige bombastische Merkmale auf die Fahnen geschrieben, die erst etwas später Einzug im schwermetallischen Bereich hielten. Lou St.Paul bedient neben seiner Axt auch noch die Tasten und lässt auf denen so einige Orchestrierungen erklingen.
Der straighte Opener „Falling to Pieces" kommt zwar noch recht traditionell daher, bietet aber schon eine Vielzahl an Leads und Soli. Doch schon bei der treibenden Hymne „Devilution" kommen die klassisch angehauchten Parts zum Vorschein, lassen aber die Melodien klar im Metal-Sektor wandeln.
Track Nummer drei biegt anschließend leicht progressiv um die Ecke, fällt aber auch nicht gegenüber den beiden anderen Stücken aus dem Rahmen. Und hier liegt der Hund begraben, denn dem Debüt mangelt es eindeutig an Abwechslung. Jeder Song für sich ist im Grunde genommen schon stark, Ausfälle gibt es keine, aber auch Höhepunkte sind nicht zu vermelden. Klar, „Going through Changes" geht mit ordentlich Double-Bass nach vorne und das folgende „Lazarus rising" weist orientalische Einflüsse auf, aber dennoch greift immer die Formel Riff-betonte Strophe plus hymnischer Chorus.

Das wirkt auf Dauer natürlich zu eintönig, auch die Keyboards sind ständig zu vernehmen. Durch den druckvollen und auf hart getrimmten Sound werden dann noch die letzten Kleinigkeiten weggespült. Darunter litt schon die letzte BRAINSTORM ein wenig, aber da waren die Lieder einfach besser.
Man könnte jetzt natürlich von einem geschlossenen Werk sprechen, aber heutzutage muss einfach mehr kommen, um an der Spitze der Szene mitreden zu können. Von so erfahrenen Musikern hätte man mehr erwarten dürfen. Technisch und von der Produktion her gibt es ja auch gar nichts zu bemängeln, aber das ist alles schon tausendmal gehört, da kann der Melodiebogen noch so packend sein.
Wer mit Formationen wie VIRGIN STEELE, VICIOUS RUMORS oder den oben genannten etwas anfangen kann, der darf sich das Teil gerne in den Schrank stellen. Ich hingegen ziehe eher die Originale vor, denn die hatten einfach mehr zu bieten oder wissen mit unverblümter Frische zu begeistern. (MetalPfälzer)

 

Bewertung: 5,5 / 10

Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 47:54 min
Label: Metal Heaven
Veröffentlichungstermin: 25.04.2008

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