Blowback-Morningwood

morning-wood-album.jpgAn den Schweden ging schon so mancher Trend vorbei, vor allem aber oft deren Niedergang. So ist es nicht verwunderlich dass in dem größten skandinavischen Land so viele am Achtziger-Hairspray-Rock festhalten wie nirgends sonst. Aber auch der raue Rock der Siebziger scheint dort nie zu verblühen. Bands wie MUSTASCH oder die Dröhn-Rocker BLACK DEBBATH sind gute Beispiele für jegliche Verweigerung von Zeitströmungen. Aus dem Dunstkreis von letzteren stammen BLOWBACK, die nicht nur wie vor über 30 Jahren klingen, sondern auch so aussehen. 2004 gegründet veröffentlichten sie mit den befreundeten ASTEROID eine Split-CD bevor sie das nun vorliegende Debüt „Morning Wood" einspielten.

Schon der Einstieg mit den mantra-artigen Drums macht deutlich, dass hier Leute am Werk sind, die Gras nicht nur als Tierfutter verwenden. Immer leicht benebelt kommt der Sound des Vierers daher. Und auch wenn sie nicht mit anderen Acts aus dem Genre verglichen werden wollen, so muss zwangsläufig der Name BLACK SABBATH fallen, denn die Urmeister der schweren Riffs schauen bei so mancher Akkordfolge um die Ecke.
Beim Opener „Kamasutra" fällt diese sehr breit und treibend aus, ganz wie von der Birminghamer Legende gewohnt. Die Rhythmusfraktion bringt den Song mit trockenen Grooves ordentlich nach vorne. Das folgende „Sleeping Widow" ist eher psychedelisch angehaucht, was aber in die Phase, an der sich BLOWBACK musikalisch orientieren bestens passt. Über Drum-Fills schleppt sich die Nummer zum Solo, bei dem wie oft auf "Morning Wood" Gebrauch von allerlei Effektgeräten  wie dem WahWah-Pedal und Verzerrern gemacht wird.

Noch eine Spur langsamer bewegen sich „Eclipse of the Antropoid" oder das doomige „ After the Sun" vorwärts. Flotter hingegen sind dann wieder psychedelischere Momente wie „Living" mit massig Fuzz-Gitarren. Eine Besonderheit stellt noch das rein akustische „Yesterday is gone" dar, welches ohne Rhythmusbegleitung auskommt.
Ein typischer Röhrensound erstreckt sich über das gesamte Album, die Verstärker brummen laut und so sollte man BLOWBACK auch hören. Leider fällt der Sound ein wenig zu staubtrocken aus, aber das könnte Wüstenjünger durchaus begeistern. Garniert wird der Dreher noch mit drei Live-Tracks, von denen aber zwei schon in der Studio-Fassung zu hören sind.

Wer auf Stoner - oder Dröhn-Rock abfährt und ein ausgeprägtes Faible für die frühen Seventies hat, kann hier gerne einmal reinhören. Allerdings klingen so manche Arrangements doch schon abgedroschen. Auch im Melodiebereich sind Truppen wie TROUBLE einiges voraus. Dennoch kann die Mucke von BLOWBACK so manche Kiffer-Party bereichern.

 

Bewertung: 6,5 / 10

Anzahl der Songs:  12
Spielzeit: 53:32 min
Label: RecordHeaven
Veröffentlichungstermin: 15.05.2008

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