April - Anthems for the Rejected

april_anthems_sm.jpgEs ist jetzt fast genau anderthalb Jahre her, da haute mich ein Debüt namens "Tidelines" aus den Socken - ganze neun Punkte war mir der Jungfernflug von APRIL wert (Nachzulesen hier).
Umso gespannter war ich selbstverfreilich, inweifern mich ARPIL erneut mit dem Zweitwerk "Anthems for the Rejected" begeistern können. Gebeutelt von diversen Line Up-Wechseln im Vorfeld war es wohl nicht immer einfach, der Band ein solides Fundament zu geben (der Drummer, der die neue Scheibe einprügelte ist mittlerweile auch schon wieder ausgetauscht worden), aber dennoch soll ARPIL seinen Weg weitergehen.
Denn Sänger Hakim mit seiner charakteristischen Stimme und "MG" Mikko an der Gitarre scheinen diesen Weg vorzugeben und lassen sich dabei durch nichts beirren.

So begab man sich ins schwedische Tonteknik Studio nach Umea, um gemeinsam mit Pelle Henricsson und Eskil Lövström (produzierten u.a. IN FLAMES, REFUSED, CULT OF LUNA  und POISON THE WELL) die "Hymnen für die Abgewiesenen" einzuprügeln. Mit einem trockenen und nicht zu glatt polierten Sound hat die Scheibe ein gesundes Maß an Härte, welches auch die ruhigeren Tracks (z.B. "The Wait" oder dem "Interlude") ganz und gar nicht lasch erscheinen lässt.
Und APRIL sind sich gegenüber dem Debüt treu geblieben - mit dem Unterschied, daß die Refrains den Hörer nicht direkt bei der ersten Begegnung in den Lauschern stecken bleiben, sondern ein, zwei Extrarunden brauchen. Aber dann kommen sie mindestens genauso gewaltig und ohrwurmmässig wie bei "Tidelines".

Der Opener "The War" und das folgende "Blades of Steel" offenbaren die Stärken von APRIL schon bestens. Aggressive Shouts paaren sich mit dem melodischen Gesang von Hakim zu einem gleichzeitig explosivem wie einschmeichelnden Gemisch - dabei fahren die Songs immer geradeaus auf die Zwölf. Nicht minder mitreissend sind da "Death Machine" oder "Redemption", welches mit seinem coolen Riff sofort in Ohren und Beine fährt.
Aber es geht nicht nur geradeaus, auch mit leicht sperrigeren Strukturen wie bei "The Rejected" oder "Trenched & Buried" kommen die Finnen ans Ziel und können wie bei Letzterem trotzdem wieder einen superben Refrain unterjubeln. Sogar einen groovigen Rocker wie "Homecoming" kann man spielend einreihen und bei "Scream" geschickt dezente Keyboards einstreuen.

APRIL präsentieren sich vielschichtiger und gereifter als auf dem Erstwerk und sollten nun endlich auch über Skandinavien hinaus ihre Chance auf dem Kontinent bekommen - Substanz hierzu ist zu Genüge da, aber beim heutigen unübersichtlichen Markt ist es ganz schwer, ohne Hype aus der Masse herauszustechen. Ich für meinen Teil drücke den Finnen abermals die Daumen!

In der Bewertung gibt es zwar einen halben Punkt weniger als bei dem Debüt (das Überraschungsmoment ist ein wenig verloren gegangen), aber trotzdem handelt es sich um ein sehr gutes Album, das zu begeistern weiss!

(Brix)


Bewertung: 8,5 / 10

Anzahl der Songs: 12
Spielzeit: 39:55 min
Label: Spinefarm Records
Veröffentlichungstermin: 12.09.2008

 

Wir benutzen Cookies
Für optimalen Benutzerservice auf dieser Webseite verwenden wir Cookies. Durch die Verwendung unserer Webseite erklären Sie sich mit der Verwendung von Cookies einverstanden