Danger - First touch

danger_firsttouch.jpgSchweden verhält sich ja bekanntlich beim Niedergang des Hairspray-Rocks wie das Dorf von Asterix beim Einmarsch der Römer. Es trotzt solange es geht und so trotzen sie noch heute, mit Erfolg. Denn in den letzten Jahren tauchten dort wieder vermehrt Bands auf, die sich dem ganz klassischen 80er-Hardrock widmeten, wie etwa CRASHDIET oder HARDCORE SUPERSTAR. DANGER wollen da jetzt auch in die Nische stoßen, obwohl sie als reine Heavy-Metal-Combo begannen. Doch mit dem Wechsel am Mikro von Rob Paris zu Jesse Kid orientierte man sich musikalisch neu und trimmte das Image auf den typischen Sleaze/Glam-Look, der auf Schwedens Strassen keine Seltenheit ist. Seitdem nahmen sie einige Promo-Singles auf, nachdem man vorher schon zwei Longplayer auf den Markt brachte. Nun erscheint mit „First Touch" die erste EP im neuen Soundgewand.

Und die klingt ganz nach ihren Vorbildern, vornehmlich derer die vor 20 Jahren die Stadt der Engel unsicher machten. Ganz typischer Glamrock gepaart mit der Strassenköter-Attitüde der 90er-Helden ihres Heimatlandes. Rotzig, dreckig, gemein und mit viel Dampf. Schon der Blick auf das Cover macht dies deutlich, leicht bekleidetes Damenhinterteil im pinken Rahmen.
Der eröffnende Titelsong rockt recht holprig nach vorne, zeigt aber im Refrain ihre Leidenschaft für satte Gang-Shouts. Ein wenig geschliffener geht es bei der leicht groovenden Pop-Punk-Nummer „Miss Money" zu. „Hey you" ist dann mit seinem treibenden Rhythmus und seinen Lead-Fills schon so richtig ein Song von Format, gleiches gilt für das als Bonustrack deklarierte „On the Run". Geht schön nach vorne los und verbreitet gute Laune, besonders am Steuer eines Wagens oder bei der Balz.
Einen Schwenk zu POISON bringt das relaxt daherkommende „California Red", während „Shove it" wieder mit dem Punk kokettiert. Das ist musikalisch sicher nichts neues, auch wenn man mit ein paar THIN LIZZY-Harmonien ein bisschen aufhorchen lässt.

Der Rest geht ganz klar in Richtung MOETLEY CRUE, TWISTED SISTER, RATT, GUNS´N´ROSES und wie sie alle hießen. Klar, ist das altbacken wie noch was, klar ist man auch spieltechnisch nicht die ganz große Nummer. Aber darauf kommt es DANGER auch nicht an, vielmehr will man einfach Vollgas geben, wie im Leben als auch auf  Platte. Und das gelingt der Truppe, „First Touch" dringt erstaunlich unverbraucht und frisch aus den Boxen und rockt so richtig.

Für Musikästheten und Trendsetter ein wahres Gräuel, für Fans der Richtung eine amtliche Bedienung. Kein großes Kino, sondern Staub von der Strasse und für Achtziger-Freaks durchaus zu empfehlen. Wenn das alles wirklich eine Revolution aus dem Norden werden kann, dann reden DANGER da ein Wörtchen mit. (MetalPfälzer)

Bewertung: 6 / 10

Anzahl der Songs: 6
Spielzeit: 19:14 min
Label: Selbstvertrieb
Veröffentlichungstermin: 27.06.2008

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