Dignity - Project Destiny

dignity_projectdestiny.jpg Österreich ist sicherlich nicht die Hochburg in Sachen Hardrock. Mit den 2006 gegründeten DIGNITY hat unser südliches Nachbarland aber zumindest seit kurzem ein heißes Eisen im Feuer, wenn es um Hardrock geht. DIGNITY, das ist die Band um den ehemaligen EDENBRIDGE Drummer Roland Navratil und Frank Pitters (Ex-INVICTUS), die sich mit Martin Mayr (Gitarre) und John Boy Bastard (Bass) zusammengetan haben, um zu zeigen, „wie melodischer Hardrock der klassischen Schule klingen muss“. Für den wichtigen Gesangsposten konnte man den Schweden Jake E. (DREAMLAND, DREAM EVIL) gewinnen, und man kann jetzt schon sagen, dass das die richtige Wahl war. 
Nach zwei Jahren Arbeit ist nun endlich das Debütwerk „Project Destiny“ fertig, und wartet darauf, von Hardrockfans jenseits und diesseits der Alpen in Empfang genommen zu werden.

Der erste Eindruck von „Project Destiny“ ist allerdings mehr als ernüchternd, denn der Opener legt gleich mal mit einem fetten Chor los, der in mir die Befürchtung erwachsen lässt, bei DIGNITY könnte es sich um die Hardrock-Variante von EDENBRIDGE handeln. Doch Fehlalarm, der erste solch opulente Chor soll gleichzeitig auch der letzte sein und so entwickelt sich „Poject Destiny“ zu einem Opener, wie er viel besser fast nicht mehr sein könnte. Und auch das folgende spartanischere „Arrogance And Rapture“ schlägt qualitativ in dieselbe Kerbe; was für ein Refrain!
Im Gegensatz zu den ersten beiden Songs kommt „Cry In Despair“ vertrackter und progressiver daher, braucht dementsprechend zwei bis drei Umläufe mehr, bis er zündet, doch dann zündet er so richtig. Beim supermelodischen „Dreams Never Die“ lässt man sich ganz stark von den frühen EUROPE inspirieren; sicherlich nicht die schlechteste Inspiration, wenn’s um melodischen Hardrock geht, auch wenn mir der Refrain etwas zu verdächtig bekannt vorkommt.
„Icarus“ beginnt als traurige Ballade und entwickelt sich mit fortlaufender Spielzeit zu einer Hymne, bei der auch mal die Doublebass zum Zuge kommt. Mein persönliches Highlight von „Project Destiny“ folgt mit Song Nummer 6: „Inner Circles Symphony“, eine epische Hymne par excellence. Mit „The Edge Of The Blade“ hat man gegen Ende noch eine reinrassige Melodic Metal Nummer im Gepäck, wohingegen das vorletzte flotte „Inner Demons“ etwas an STRATOVARIUS erinnert.
Wäre da nicht noch das abschließende lahme CHRIS DE BURGH Cover von „Don’t Pay The Ferryman“ (DARK AT DAWN haben das vor ein paar Jährchen deutlich besser hingekriegt), „Project Destiny“ wäre ein Album ohne jeglichen Ausfall.  
 
Neben dem tollen Gesang von Jake E., ist vor allem das beeindruckende Keyboardspiel von Frank Pitters hervorzuheben, der mit seinem Arbeitsgerät Akzente setzen kann, wie es nur wenige in diesem Bereich schaffen. Und dass der Mann an der Axt, Martin Mayr, in jedem Song mindestens ein mitreißendes Solo abliefert, setzt dem Material die Krone auf! Ja, DIGNITY wissen, wie man packende Songs schreibt!

Zu all dem passt, dass die Produktion von „Project Destiny“ druckvoll und zeitgemäß ausfällt. Besonders der warme Drumsound ist Balsam für meine Ohren. Jonas Kjellgren (u.a. SCAR SYMMETRY, SONIC SYNDICATE) und Mika Jussila (u.a. STRATOVARIUS, EDGUY) haben beim Mischen und Mastern ganze Arbeit geleistet.
Trotzdem darf ich nicht verschweigen, dass „Project Destiny“ insgesamt etwas zu glatt ausgefallen ist, ein paar mehr Ecken und Kanten hätten sicherlich nicht geschadet. Doch das ist nur eine Kleinigkeit, die nichts daran ändert, dass sich DIGNITY für ihr starkes Debütwerk 8,5 Punkte mit Steigerungspotential verdienen, denn ich muss gestehen, dass mir „Project Destiny“ von Mal zu Mal besser gefällt.
Anhänger von episch-melodischem Hardrock können, nein sollten (!), ohne Bedenken zugreifen. (Maik)


Bewertung: 8,5 / 10

Anzahl der Songs: 9
Spielzeit: 42:07 min
Label: Napalm Records
Veröffentlichungstermin: 29.08.08

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