Miosis - Albedo Adaptation

miosis_albedoadaptation.jpgDas Debütalbum der schwedischen MIOSIS ist schon ein Phänomen! Schaut man sich ein wenig im weltweiten Netz um, begegnen einem recht schnell drei verschiedene Titel für ein und dasselbe Album: „Albedo Abduction“, „Albedo Adaption“ und „Albedo Adaptation“. Wie hätten sie's denn gerne? Sehr strange das Ganze, ich entscheide mich im folgenden einfach mal für „Albedo Adaptation“, klingt am besten. Und da kommt gleich schon das nächste Problem auf mich zu, was um Gottes Willen soll das denn bedeuten? Man merkt bereits am Titel ihres ersten Albums, dass MIOSIS uns keine leichte Kost vorsetzen werden, von Lion Music ist man aber eh nichts anderes gewohnt. Von daher passt das schon.

Freunde des locker-flockigen Prog Metals werden sicherlich wenig Freude an dieser Scheibe haben, das kann ich vorab schon mal verraten,  dazu wird viel zu viel gefrickelt, dazu kommen die Melodien zu kurz und dazu sind die Songstrukturen viel zu undurchsichtig. Dafür werden Freunde des vertrackten Prog's um so mehr Spaß an diesem Album haben, denn Tempo- und Rhythmuswechsel gibt’s auf der Scheibe en masse, und das schwedische Quintett versteht dabei zusätzlich sein Handwerk. Das Beste an der Sache ist aber, dass es so etwas wie die eine Referenzband für MIOSIS nicht gibt, ein Umstand, der in der heutigen Musikwelt selten geworden ist. Natürlich sind die Einflüsse herauszuhören, wie TOOL, DREAM THEATER, PAIN OF SALVATION, ISIS etc., aber den Schweden gelingt es, das alles so geschickt zu vermischen, dass ein eigenständiger Sound dabei herauskommt. Respekt!

Mit „State Of Lacuna“, das genretypisch durch ein längeres instrumentales Vorgeplänkel eingeleitet wird, gelingt der Band ein Start nach Maß, und in Form des Longtracks „Red“ verfügt „Albdeo Adaptation“ auch über ein furioses Finale. Die fünf Songs dazwischen sind allerdings nicht durchgängig das gelbe vom Ei. Vor allem das ineinander übergehende Doppel „Flow“ und „The Lucid“ zehrt an den Nerven und ist weder Fisch noch Fleisch, dafür gibt’s im Gegenzug mit „Once Divine“ sogar so etwas wie einen kleinen Hit, falls man bei so einem abgedrehten Song überhaupt von Hit sprechen darf. Es ist schon etwas merkwürdig, dass es MIOSIS gelingt, gerade die längsten Songs am Interessantesten zu gestalten, für die Zukunft lässt das hoffen. Wie gesagt, bei dem ein oder anderen Stückchen verzettelt man sich noch zu sehr im Gefrickel, ein paar Melodien oder Wiederholungen wären sicherlich kein Fehler, und würden den Hörgenuss der MIOSIS'schen Musikkunst spürbar erhöhen.

Von der technischen Seite ist soweit auf „Albedo Adaptation“ alles im grünen Bereich und auch die Songs gehen weitestgehend in Ordnung (Highlights und Lowlights wurden bereits genannt), was mir persönlich jetzt noch etwas fehlt, sind die Emotionen. Dafür gefällt das geniale Coverartwork um so mehr, das nahezu alle der aktuellen Plattencover in den Schatten stellt. gibt’s das auch als Poster?
Kleiner Tipp zum Schluss an alle Frickelfreaks, denen ich „Albedo Adaptation“ ans Herz legen möchte. Nicht erschrecken beim Probehören, die Snaredrum hat was von „St. Anger“. (Maik)


Bewertung: 7 / 10

Anzahl der Songs: 7
Spielzeit: 54:22 min
Label: Lion Music
Veröffentlichungstermin: 23.01.09
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